Auf Druck der Europäischen Kommission wegen mutmaßlicher Suchtgefahren für Minderjährige setzt die Videoplattform Tiktok ein umstrittenes Belohnungssystem vorerst aus. "Wir setzen die Belohnungsfunktion in Tiktok Lite freiwillig aus, während wir uns mit den Bedenken auseinandersetzen", teilte das Unternehmen am Mittwoch im Onlinedienst X mit. Brüssel hatte Anfang der Woche mit einer Blockade der Funktion in der EU gedroht.
Tiktok hatte die neue App "Tiktok Lite" im April eingeführt, in Europa ist sie bislang in Frankreich und Spanien verfügbar. Die Version enthält ein Punktesystem: Wer sich anmeldet, mehrere Stunden Videos schaut oder Freunde zu Tiktok einlädt, wird mit digitalen Münzen belohnt. Die Punkte können gegen geringe Beträge in Form von Gutscheinen ausgetauscht werden, etwa für den Onlinehändler Amazon.
Die EU-Kommission hatte wegen der "Gefahr schwerer Schäden für die psychische Gesundheit der Nutzenden" Bedenken angemeldet und von Tiktok Maßnahmen verlangt, um vor allem Minderjährige zu schützen. Tiktok reagiert nun auf die Drohung aus Brüssel, das umstrittene Punktesystem noch in dieser Woche zu blockieren.
"Die Verfahren gegen Tiktok wegen der Suchtgefahr der Plattform gehen weiter", erklärte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Mittwoch im Onlinedienst X. Gegen Tiktok läuft bereits ein Verfahren wegen möglicher Suchtgefahren für Minderjährige wegen des Designs seiner Standard-Plattform.
Onlinedienste wie Tiktok, Instagram und Facebook sind unter dem EU-Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act - DSA) verpflichtet, Minderjährige besser zu schützen und Inhalte wie Gewaltdarstellungen oder Falschinformationen schneller zu löschen.
Technologie
Auf Druck aus Brüssel: Tiktok setzt umstrittene Belohnungsfunktion aus
- AFP - 24. April 2024, 17:04 Uhr
Auf Druck der Europäischen Kommission wegen mutmaßlicher Suchtgefahren für Minderjährige setzt die Videoplattform Tiktok ein umstrittenes Belohnungssystem vorerst aus.
Weitere Meldungen
Schwächelnde iPhone-Verkaufszahlen haben den Quartalsgewinn des US-Technologieriesen Apple zu Jahresbeginn geschmälert - allerdings weniger stark, als Analysten erwartet hatten.
MehrDie Topmodelle der Smartphonehersteller sind einer Auswertung zufolge in den vergangenen zehn Jahren deutlich teurer geworden. Highend-Handys kosten heute im Schnitt 83 Prozent
MehrTesla-Chef Elon Musk ist vor dem Obersten Gericht der USA mit seiner Berufung gegen ihm auferlegte Beschränkungen für seine Online-Botschaften gescheitert. Der Supreme Court in
MehrTop Meldungen
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In den Verhandlungen der Ampel-Koalition zum neuen Bundeshaushalt für 2025 hält die SPD am geplanten Kabinettsbeschluss am 3. Juli fest. "Wir
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - In den Verhandlungen um den neuen Bundeshaushalt für 2025 fordern die Grünen mehr Investitionen und eine Reform des Dienstwagenprivilegs. "Eine
MehrWiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Hessens Regierungschef Boris Rhein (CDU) kritisiert die Mindestlohnforderungen von SPD und Grünen scharf und lehnt eine Reform der zuständigen
Mehr