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Bürgermeisterin von Amsterdam setzt sich für regulierten Kokain-Markt ein

  • AFP - 16. April 2024, 20:17 Uhr
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Die Amsterdamer Bürgermeisterin Femke Halsema
Bild: AFP

Ein regulierter Markt für Drogen wie Kokain und Ecstasy ist nach Worten der Bürgermeisterin von Amsterdam der einzige Weg, den Drogenschmuggel und seine 'desaströsen' Auswirkungen auf die niederländische Hauptstadt zu besiegen.

Ein regulierter Markt für Drogen wie Kokain und Ecstasy ist nach den Worten der Bürgermeisterin von Amsterdam der einzige Weg, den Drogenschmuggel und seine "desaströsen" Auswirkungen auf die niederländische Hauptstadt zu besiegen. "Man könnte sich vorstellen, Kokain in Apotheken oder über ein medizinisches Modell zu bekommen", sagte Femke Halsema in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. 

Der "Krieg gegen Drogen" habe der gewalttätigen und milliardenschweren Unterwelt nicht Einhalt bieten können, sagte die 57-Jährige, die seit 2018 im Rathaus der Stadt regiert. In Amsterdam, einem Drehkreuz des Drogenhandels, seien 80 Prozent der Polizeiaktivitäten der Bekämpfung von Drogenkriminalität gewidmet. 

"Ich denke, dass einige Drogen gefährlich sind, und ich denke auch, dass es klug ist, Drogenkonsum zu reduzieren. Aber ich merke auch, dass die Art und Weise, wie wir das tun, nicht hilft", fuhr sie fort. Deswegen müsse über bessere Wege nachgedacht werden, um Drogen zu regulieren. Sie könne sich neben einem regulierten Kokain-Markt auch einen Markt für Drogen wie Ecstasy vorstellen. 

"Ist es nicht lächerlich, dass wir Drogenhandel den Kriminellen überlassen und nicht versuchen, einen Weg zu einem zivilisierten Markt zu finden?", fragte Halsema. Die Haltung der Kriminologin ist umstritten - einer ihrer Kritiker ist Bart de Wever, der Bürgermeister von Antwerpen, einem wichtigen Einfallstor nach Europa für Drogen. 

Halsema hatte Ende Januar andere Stadtvertreter und Experten zu einer Konferenz nach Amsterdam eingeladen, um zu diskutieren, "wie und nicht ob" Städte Drogen regulieren sollten. "Jeder, der ein bisschen über Wege nachdenkt, wie man den Einfluss der Drogenhändler wirklich reduziert, kommt zu diesem Schluss (...), dass es tatsächlich keine Alternative gibt", sagte sie. 

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