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Grenzen der Fahrerassistenzsysteme kennen

  • Andreas Reiners - 5. Juli 2022, 10:32 Uhr
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mid Groß-Gerau - Ab dem 6. Juli müssen viele neue Fahrzeugmodelle bestimmte moderne Fahrerassistenzsysteme an Bord haben. Dekra

Ab dem 6. Juli müssen viele neue Fahrzeugmodelle bestimmte moderne Fahrerassistenzsysteme an Bord haben. Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten in der Europäischen Union durch technische Unterstützung weiter zu senken. Man muss aber auch ihre Grenzen kennen, betont die Dekra.


Ab dem 6. Juli müssen viele neue Fahrzeugmodelle bestimmte moderne Fahrerassistenzsysteme an Bord haben. Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten in der Europäischen Union durch technische Unterstützung weiter zu senken. Man muss aber auch ihre Grenzen kennen, betont die Dekra.

"Moderne Fahrerassistenzsysteme haben großes Potenzial, Unfälle zu vermeiden", sagt Ulrike Hetzel, Vorstandsmitglied und Chief Technology Officer der Expertenorganisation. "Wichtig ist aber auch, sich klarzumachen, wo ihre Grenzen liegen."

Entscheidend ist aus ihrer Sicht der Hinweis, dass es sich bei den jetzt neu vorgeschriebenen Technologien um Assistenzsysteme handelt - nicht weniger, aber auch nicht mehr: "Diese Systeme unterstützen Fahrerinnen und Fahrer, nehmen ihnen aber nicht die Verantwortung ab. Wir sprechen hier also nicht von automatisierten Fahrfunktionen. Wer am Steuer sitzt, muss auch weiterhin die Kontrolle behalten", so Hetzel.

Unter anderem kommt, was für bestimmte Lkw und Busse schon Vorschrift war, jetzt auch in Pkw und leichte Nutzfahrzeuge: hoch entwickelte Notbremsassistenten, die mindestens stehende und bewegte Fahrzeuge erkennen und selbstständig bremsen müssen. Ab 2024 müssen Notbremsassistenten auch auf Fußgänger und Radfahrer reagieren können.

Auch mit Notfall-Spurhalteassistenten müssen neue Pkw-Typen jetzt ausgestattet sein. Sie warnen, wenn das Fahrzeug droht, den Fahrstreifen zu verlassen. Wenn der Fahrer nicht reagiert und das Fahrzeug die Spur verlässt, greifen die Systeme aktiv ein.

Notbrems- und Spurhalteassistent sind Beispiele für Systeme, die direkt in kritischen Situationen bzw. vor einer drohenden Kollision eingreifen. Sie helfen konkret und situationsorientiert Unfälle zu vermeiden, die ansonsten sehr wahrscheinlich wären. Andere Systeme adressieren potenziell kritische Ereignisse, arbeiten präventiv und sind von konkreten Situationen eher unabhängig.

Ein Beispiel dafür ist das so genannte Toter-Winkel-Informationssystem, das den Fahrer warnt, wenn sich ein Fahrzeug im nicht durch den Rückspiegel einsehbaren Bereich, also im toten Winkel, befindet und ein Spurwechsel deshalb gefährlich wäre.

Auch ein Müdigkeitswarnsystem, das die Aufmerksamkeit des Fahrers analysiert und ihn gegebenenfalls zu einer Pause auffordert, muss in neuen Pkw- und Lkw-Modellen künftig verbaut sein. Dasselbe gilt für Vorrichtungen zum Einbau einer Alkohol-Wegfahrsperre, die Trunkenheitsfahrten verhindern helfen soll, ebenso wie für so genannte Intelligente Geschwindigkeits-Assistenten (Intelligent Speed Assistant, ISA).

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