Technologie

Löschen will gelernt sein

  • Andreas Reiners/cid - 14. Januar 2020, 13:37 Uhr

Was sich simpel anhört, kann in Unternehmen eine Herkulesaufgabe sein. Denn oft türmen sich in Verwaltungen der Firmen Dateien über Dateien. Ausmisten ist dann angesagt. Was aber soll gelöscht werden? Wo fängt man am besten an? Informatikerinnen und Informatiker der Universität Bamberg arbeiten derzeit an einer automatisierten Lösung.


Was sich simpel anhört, kann in Unternehmen eine Herkulesaufgabe sein. Denn oft türmen sich in Verwaltungen der Firmen Dateien über Dateien. Ausmisten ist dann angesagt. Was aber soll gelöscht werden? Wo fängt man am besten an? Informatikerinnen und Informatiker der Universität Bamberg arbeiten derzeit an einer automatisierten Lösung.

Wie soll die aussehen? Im Rahmen des Projekts "Dare2Del" programmierten Dr. Ute Schmid, Professorin für Angewandte Informatik und ihr Mitarbeiter Michael Siebers in der ersten Projektphase von 2016 bis 2019 ein lernfähiges Modell, das zwar sehr komplexe Algorithmen verarbeiten kann, für den Nutzer aber trotzdem leicht zu bedienen ist. Das System löscht Dateien nicht wahllos und schon gar nicht automatisch: Die künstliche Intelligenz beachtet Unternehmensvorschriften und rechtliche Vorgaben und passt sich den Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer an. Regeln können festgelegt werden. Ein Beispiel: Immer die letzte und vorletzte Version einer Datei sollen behalten werden.

In der zweiten Phase geht es in den kommenden drei Jahren darum, die Vorschläge des Systems nachvollziehbar und transparent für Anwenderinnen und Anwender zu machen. So soll das Programm beispielsweise bestimmte Benennungen der Dateien hervorheben und durch einen Text erklären, warum die Datei zur Löschung vorgeschlagen wird.

Schmid erklärt, welche Vorteile ein solcher Assistent für Unternehmen haben könnte, wenn er nach dem Ende der Forschung auf dem Markt eingeführt wird: "Digitale Daten, die überflüssig geworden sind, erschweren die Suche nach Informationen, verzögern Entscheidungen und lenken von eigentlich anstehenden Aufgaben ab." Sinnvoll zu löschen, erhöhe die Arbeitsleistung. "Die Unternehmen sparen Kosten für die teure Speicherung der Daten in Clouds. Außerdem wird weniger Energie benötigt, um Daten zu speichern, und weniger Rohstoffe verbraucht, um Festplatten herzustellen."

Weitere Meldungen

Cyberangriff: Außenamt bestellt russischen Botschaftschef ein

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Bundesregierung hat die Cyberangriffe der Gruppierung APT 28, die dem russischen Militärgeheimdienst GRU zuzuordnen sein soll, auf das

Mehr
Habeck-Ministerium macht Druck auf Tiktok

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner (Grüne), macht Druck auf das chinesische

Mehr
Mehr Online-Buchungen von Übernachtungen

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Im Jahr 2023 haben Gäste aus dem In- und Ausland über die großen Online-Plattformen insgesamt 46,0 Millionen Übernachtungen in Ferienwohnungen

Mehr

Top Meldungen

Bahnchef dämpft Hoffnungen auf Pünktlichkeit

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bahnchef Richard Lutz macht den Fahrgästen auch auf lange Sicht keine Hoffnung auf hohe Pünktlichkeitswerte wie in der Schweiz. "In der Abwägung

Mehr
Paus fordert Besuchsprogramme für Azubis in Auschwitz

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) fordert für Auszubildende ein Besuchsprogramm in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Firmen mit

Mehr
Umfrage: Fast die Hälfte würde bei Abschaffung von Homeoffice kündigen

Mobile Arbeit und Homeoffice haben laut einer Studie eine hohe Bedeutung für die Zufriedenheit im Job: Knapp die Hälfte der befragten Büroangestellten (47 Prozent) würde kündigen,

Mehr