Mit den richtigen Überlegungen kann man Bewerbungsprozesse vereinfachen und insgesamt schneller abwickeln. Davon profitieren auch die Bewerber. Es schadet nicht, seinen gesamten Bewerbungsprozess einmal aus dem Blickwinkel eines Bewerbers zu reflektieren. Das kann dabei helfen, Verbesserungspotenzial ausfindig zu machen.
Es beginnt mit der Frage, wie Bewerber überhaupt auf das Unternehmen und die Stellenanzeige aufmerksam geworden sind. Dadurch erhält man Hinweise auf die generelle Sichtbarkeit des Unternehmens. Wurde die Stellenanzeige über die herkömmlichen Jobbörsen gefunden oder gab es vielleicht eine Anzeige im Bereich Social Media? Anschließend geht es um die Anzeige an sich - wie sieht diese aus? Je nach Portal werden unterschiedliche Anforderungen an Stellenausschreibungen gestellt, was das Design und den Text angeht. Für die eine Plattform soll es möglichst distanziert und neutral gehalten sein, auf der anderen Plattform ist eher ein junger, ansprechender Ton gefragt. Dies hängt aber vor allem davon ab, welches Image man mit seinem Unternehmen vermitteln möchte.
Dann geht es um den Inhalt des Ausschreibungstextes: Ist dieser für Außenstehende leicht nachvollziehbar? Nachfragen von interessierten Kandidaten oder gar Missverständnisse können Rückschlüsse auf Unklarheiten im Text geben. Die eingegangenen Bewerbungen zeigen außerdem, ob man die gewünschte Zielgruppe erreicht hat oder noch an der Kommunikationsstrategie arbeiten sollte.
Im Bewerbungsprozess kommen viele Informationen zusammen, die richtig gehandhabt werden müssen. Eine Rundumlösung ist die Verwendung einer Software als Bewerbermanagement. Damit kann man die Daten aller Bewerber übersichtlich sammeln und allen am Prozess Beteiligten schnell Rückmeldung geben. So kann sich die Geschäftsführung die Bewerbungsunterlagen noch einmal ansehen, während ein Kollege bereits seine Meinung in einem Kommentar vermittelt.
Befinden sich alle Daten gesammelt an einem Ort, wird es leichter, sich zu organisieren. Langwierige Suchen nach bestimmten Telefonnummern entfallen in der Regel. Außerdem sieht man auf einen Blick, wer eine Absage bekommen hat, wer eine Zusage und wie viele Termine schon zustande gekommen sind. Manche digitalen Helfer fürs Bewerbermanagement ermöglichen es sogar, dass man parallel mehrere Bewerbungsprozesse abbilden kann.
Haben die Verantwortlichen eine erste Auswahl getroffen, sollte man sich Zeit für einige Telefoninterviews nehmen. Als Alternative hierzu bieten sich Interviews über Skype oder ein anderes Videotelefonie-Programm an. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man sich von bestimmten Kandidaten noch einen besseren Eindruck verschaffen möchte. Das spart Zeit, weil man nicht alle potenziellen Bewerber zum persönlichen Gespräch einladen muss und trotzdem erkennen kann, wer möglicherweise zum Unternehmen passt und wer nicht. In Deutschland greifen eher wenige Firmen zu diesem Mittel - vor allem in den USA sind Telefoninterviews jedoch üblich. Zu persönlichen Treffen kommt es dann erst nach erfolgreichen Telefonaten.