Gesundheit

Neue Hoffnung für Hodenkrebs-Patienten

  • Ralf Loweg/mp - 18. Juni 2021, 11:26 Uhr
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mp Groß-Gerau - Für Männer, die an Hodenkrebs erkrankt sind, gibt es jetzt einen Hoffnungsschimmer am Horizont. pixabay.com

Hodenkrebs ist in Europa die häufigste Krebsart bei Männern unter 40 Jahren. Doch die Aussichten für eine erfolgreiche Therapie von Hodenkrebs sind grundsätzlich gut, besonderes wenn die Diagnose früh gestellt werden kann.


Hodenkrebs ist in Europa die häufigste Krebsart bei Männern unter 40 Jahren. Doch die Aussichten für eine erfolgreiche Therapie von Hodenkrebs sind grundsätzlich gut, besonders wenn die Diagnose früh gestellt werden kann.

Das heißt: Auch wenn bereits Metastasen vorhanden sind, kann Hodenkrebs bei geeigneter Therapie in der Mehrzahl der Fälle erfolgreich behandelt werden. Die primäre Behandlung bei Hodenkrebs besteht in der Entfernung des befallenen Hodens.

Häufig wird die Krankheit aber erst in einem Stadium entdeckt, in dem bereits Metastasen vorliegen. Dann ist nach dem chirurgischen Eingriff eine Folgebehandlung mit Medikamenten oder Bestrahlung notwendig. Nun wurden neue Daten ausgewertet, um eine detailliertere Klassifikation der metastasierten Krankheitsstadien vornehmen zu können.

"In vielen Fällen können wir die Medikation möglicherweise etwas zurückhaltender anwenden. Zugleich haben wir eine erhöhte Sicherheit, dass uns keine aggressiven Erkrankungen entgehen. Der Patient profitiert so zweifach von der neuen Klassifikation: von geringerer Belastung durch die Chemotherapie und von mehr Sicherheit in Bezug auf das Ergebnis", sagt Prof. Dr. med. Jörg Beyer, Mitinitiator des Studienprojektes.

Beim Vergleich der neuen Studienergebnisse mit den älteren Daten hat sich gezeigt, dass sich die Prognose in allen Fällen deutlich verbessert hat. In der Klassifikation "gute Prognose" stieg das Fünf-Jahres-Überleben von 86 auf neu 95 Prozent. Und in der Gruppe mit einer "mittleren Prognose" stieg dieser Wert von 72 auf 88 Prozent. Am eindrucksvollsten war die Verbesserung allerdings in der Gruppe mit weit metastasierter Erkrankung. Dort stieg das Fünf-Jahres-Überleben von 48 auf 67 Prozent.

Prof. Dr. med. Daniel Aebersold, Direktionsvorsitzender des UCI, Tumorzentrum Bern, stellt dazu fest: "In nur 20 Jahren ist es gelungen, die Aussichten auf ein langfristig tumorfreies Leben nach einer Erkrankung an Hodenkrebs erheblich zu verbessern."

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