Politik

mid-Interview: Origami für Fortgeschrittene

  • Thomas Schneider - 14. März 2017, 10:22 Uhr

Lexus macht auf dem Genfer Autosalon mit der neuen Generation seines Flaggschiffs LS von sich reden. Die Oberklasse-Limousine mit dem bösen Blick steht in der Hybrid-Variante 500h auf der Showbühne. Zum extravaganten Design, den inneren Werten und den Erwartungen der Marke an den Luxus-Liner äußerst sich Lexus Deutschland-Chef Heiko Twellmann.

Lexus macht auf dem Genfer Autosalon mit der neuen Generation seines Flaggschiffs LS von sich reden. Die Oberklasse-Limousine mit dem bösen Blick steht in der Hybrid-Variante 500h auf der Showbühne, weiß auch über den Antrieb hinaus zu faszinieren. Zum extravaganten Design, den inneren Werten und den Erwartungen der Marke an den Luxus-Liner äußerst sich Lexus Deutschland-Chef Heiko Twellmann.

mid: Lexus hat in den vergangenen Jahren mit sehr extravaganten Fahrzeugen wie dem LC, NX oder auch dem Concept UX überrascht. Könnte dieser Mut beim Design nicht die konservative Klientel verprellen und gibt es diesbezüglich schon Erfahrungen mit dem NX?

Heiko Twellmann: Die Sorge habe ich nicht. Lexus-Käufer sind ja seit jeher Individualisten, die das Besondere suchen. Beim NX beobachten wir, dass er die Käuferschaft verjüngt, und dieses Ziel verfolgen wir auch mit dem neuen LS - zugegeben auf einem anderen Niveau.

mid: Besonders ist beim LS aber nicht nur das extrovertierte Blechkleid, sondern auch der Innenraum. Was macht den speziell?

Heiko Twellmann: Das Interieur ist beim LS recht stark von traditioneller japanischer Handwerkskunst inspiriert, zum Beispiel von Origami - der Kunst des Papierfaltens - bei den Türverkleidungen. Der verwendete Stoff wird von einem besonderen Handwerksmeister über fünf Stunden gefaltet. Der Innenraum soll "Omotenashi" verkörpern - das ist der japanische Begriff für Gastfreundschaft. Das spiegelt sich im Innenraum des LS wider, aber zum Beispiel auch beim Service. So steht etwa nach einer Inspektion stets eine Flasche Wasser in der Mittelkonsole. Eine kleine Geste, die viel ausmacht.

mid: In Sachen Komfort und auch Sportsgeist soll der LS die Platzhirsche unter den Luxus-Linern attackieren. Welche Erwartungen haben Sie an das Modell?

Heiko Twellmann: Zunächst einmal ist der LS ein Werbeschild für die gesamte Marke Lexus. Ein Volumenmodell ist er natürlich nicht, aber wir planen eine deutliche Steigerung zu den bisherigen Verkaufszahlen. Immerhin wurde der LS seit der Einführung 1989 schon mehr als 800.000 Mal verkauft, davon rund 37.000 Mal in Europa.

mid: In Genf steht der LS nun erstmals mit Hybrid-Antrieb im Rampenlicht, den Toyota und Lexus ja schon seit vielen Jahren hegen und pflegen und der jetzt bei allen Herstellern angesagt ist. Wie beurteilen Sie die Entwicklung in diesem Bereich in den vergangenen Jahren und wo führt die Reise hin? Mehr und mehr Plug-in auch bei Lexus?

Heiko Twellmann: Nicht zwingend, die Lexus-Flotte fährt ja bereits heute zum großen Teil elektrisch. Während andere Hersteller - unter anderem mithilfe von Plug-in-Hybriden einen Anteil von 20 Prozent elektrischer Fahrt erreichen wollen, kommen wir mit dem Vollhybrid-System auf 40-50 Prozent. 90 Prozent der in Deutschland verkauften Lexus nutzen diese Technik. Dadurch ist der durchschnittliche Emissionsausstoß der Lexus-Flotte mit 129 g CO2/km auch sehr niedrig. In der aktuellen Diskussion um die Verbrauchswerte von Autos hilft uns unser niedriger CO2-Ausstoß. Mit der Hybrid-Technologie sind wir daher sehr gut für die Zukunft gerüstet.

Thomas Schneider

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