Politik

Minister des Weimarer Dreiecks fordern Aufbau einer europäischen Medienplattform

  • AFP - 29. April 2024, 16:53 Uhr
Bild vergrößern: Minister des Weimarer Dreiecks fordern Aufbau einer europäischen Medienplattform
Logo von Arte
Bild: AFP

Der deutsch-französische Fernsehsender Arte soll nach den Vorstellungen mehrerer europäischer Minister zu einer europäischen Medienplattform ausgebaut werden. Eine solche Plattform könne dazu beitragen, die Verbreitung von Falschinformationen zu verhindern.

Der deutsch-französische Fernsehsender Arte soll nach den Vorstellungen mehrerer europäischer Minister zu einer europäischen Medienplattform ausgebaut werden. Eine solche Plattform könne dazu beitragen, die Verbreitung von Falschinformationen zu verhindern, "indem sie allen EU-Bürgern qualitativ hochwertige Informationen zur Verfügung stellt", heißt es in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Europa-Staatssekretäre aus Deutschland, Frankreich und Polen. 

Europa-Staatssekretärin Anna Lührmann (Grüne) und ihre Kollegen Jean-Noël Barrot und Adam Szlapka hatten sich im sogenannten Weimarer Format in einem Pariser Vorort über den Kampf gegen Desinformation ausgetauscht. Sie riefen dazu auf, gezielt gegen Anti-EU-Propaganda in EU-Mitglieds- und Kandidatenländern vorzugehen.

In den vergangenen Monaten seien mehrere Netze aufgeflogen, die Fake News verbreitet hätten, betonten die Staatssekretäre. Unter anderem habe Frankreich im Februar knapp 200 pro-russische Propaganda-Websites ausfindig gemacht. Im März seien weitere Website aufgefallen, mit denen das Propaganda Netz "Portal Kombat" sämtliche EU-Mitgliedsstaaten, aber auch Asien und Afrika ins Visier nehme. 

In der vergangenen Woche hatte bereits Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gefordert, den Sender Arte zu einer audiovisuellen europäischen Plattform auszubauen. "Sie soll noch mehr als heute schon Qualitätsinhalte in allen Sprachen überall in Europa verbreiten", hatte er in seiner Grundsatzrede zu Europafragen an der Universität Sorbonne gesagt. 

Die drei Europa-Staatssekretäre forderten zudem eine engere Zusammenarbeit des Deutsch-Französischen mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Sie vereinbarten zudem ein weiteres Treffen in naher Zukunft, an der auch ihr ukrainischer Kollege teilnehmen soll. 

Das Format des Weimarer Dreiecks, das Vertreter Deutschlands, Frankreichs und Polens umfasst, war nach dem jüngsten Regierungswechsel in Polen wieder aufgelebt. Es geht auf ein Treffen im Jahr 1991 der damaligen Außenminister aller drei Länder zurück. 

Weitere Meldungen

Bundestag hebt Immunität von AfD-Abgeordneten Bystron und Gnauck auf

Der Bundestag hat am Donnerstag die Immunität der AfD-Abgeordneten Petr Bystron und Hannes Gnauck aufgehoben. Am Morgen hob das Parlament zunächst die Immunität des

Mehr
Bundestag debattiert über Angriffe auf Politiker in Aktueller Stunde

Der Bundestag hat nach den jüngsten Angriffen auf Politikerinnen und Politiker sowie Gewalt gegen Ehrenamtler über Ursachen und Konsequenzen debattiert. "Niemand, der sich in

Mehr
Bundestag wählt Specht-Riemenschneider zur neuen Datenschutzbeauftragten

Der Bundestag hat die Bonner Zivilrechtsprofessorin Louisa Specht-Riemenschneider zur neuen Bundesdatenschutzbeauftragten gewählt. Für sie votierten am Donnerstag mit 476

Mehr

Top Meldungen

Steuerschätzung: Ampel uneins über weitere Haushaltskürzungen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nachdem der Arbeitskreis "Steuerschätzung" seine Erwartungen für die erwarteten Steuereinnahmen nach unten korrigiert hat, spitzt sich der Streit

Mehr
Bundeshaushalt: DGB plädiert für mehr Investitionen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Trotz der nach unten korrigierten Steuerschätzung rät der Deutsche Gewerkschaftsbund von einem schärferen Sparkurs ab. "Die Steuereinnahmen

Mehr
Ökonomen kritisieren EZB für bisher ausbleibende Zinssenkungen

Ökonomen haben die Europäische Zentralbank (EZB) dafür kritisiert, dass diese trotz nachlassenden Preisdrucks und sich eintrübender Wirtschaft immer noch keine Leitzinssenkungen

Mehr