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5x: Peking-Premieren, die nix für Deutschland sind - Bleib mir bloß fort!

  • Benjamin Bessinger/SP-X - 26. April 2024, 10:02 Uhr
Bildergalerie: 5x: Peking-Premieren, die nix für Deutschland sind  - Bleib mir bloß fort!
Martialischer als bei Dongfengs M-Hunter geht es kaum Foto: SP-X/Benjamin Bessinger

Ja, sind seriöser geworden und man muss sie entsprechend ernst nehmen. Doch nicht alles, was die chinesischen Autohersteller beim Heimspiel in Peking ins Rampenlicht rücken, ist wirklich ernst gemeint oder trifft gar unseren Geschmack. Manch eine Messepremiere kann uns deshalb gerne gestohlen bleiben. Fünf Beispiele.

Zwar ist die Automesse in Peking nicht nur die größte, sondern vielleicht auch mittlerweile die wichtigste Motorshow der Welt. Doch so ganz hat sich das alte Kuriositäten-Kabinett noch nicht geschlossen. Nach wie vor findet man auf der Messe nach ein bisschen Suchen ein paar dreiste Imitate aus dem Copyshop und ein paar Designs, die eher Karikaturen sind als ernsthafte Konzepte. Und auch nicht alles, was technisch machbar ist, ist wirklich sinnvoll. Mit so etwas müssen uns XPeng, BYD und CO deshalb gar nicht erst kommen. Die fünf auffälligsten Beispiele.

Dongfeng MHunter - Ein bisschen Brabus
Gerade hat Dongfeng uns mit dem martialischen MHero1 einen Elektroschocker nach Europa geschickt und jetzt legen die Chinesen noch einmal nach und machen aus dem kampferprobten Kommandowagen als MHunter einen Buggy für Bodybuilder und Boulevard-Soldaten. Nach dem Vorbild des Brabus Crawler haben sie die Karosserie gestrippt, die Türen durch Gitter ersetzt und den Wagen dabei nicht nur luftiger gemacht, sondern auch leichter - wobei das Gewicht kaum eine Rolle spielen dürfte, wenn der MHunter den Antrieb des MHero übernimmt - schießlich zerren dann runde 1.000 PS an den Rädern.

Fang Cheng Bao Super 9 - Offen gesagt, ziemlich abgefahren
Die BYD-Tochter Fang Cheng Bao versucht sich in China an einer luxuriösen Luftnummer - und präsentiert uns den Super 9 als radikalen Spyder im Stil eines Ferrari Monza SP2 oder eines Mercedes SLR Stirling Moss. Ohne Dach und ohne Scheiben, dafür aber mit rasiermesserscharfer Karbonkarosse und Schmetterlingstüren. Und natürlich mit Elektroantrieb. Dumm nur, dass solche Autos niemand fahren, sondern allenfalls in eine klimatisierte Sammlergarage stellen möchte. Und damit das funktioniert braucht es einen klangvollen Namen und eine gewisse Tradition - was bei Fang Cheng Bao kaum gegeben sein dürfte. Trotzdem planen die Chinesen eine Serienproduktion. Und denken hoffentlich nicht über den Export nach.

XPeng AeroHT - wer wird den gleich in die Luft gehen
Nach zwei Stunden Stau auf den nicht einmal 20 Kilometern zur Messe kann man sie ja verstehen. Doch ob die Idee vom Flugauto wirklich je zum Fliegen kommt? VWs neuer ChinaPartner XPeng ist davon fest überzeugt und zeigt in Peking deshalb noch einmal den AeroHT - einen Zweisitzer, der auf Knopfdruck zum Senkrechtstarter wird und dem Stau davonfliegt. Nicht ausgeschlossen, dass die Chinesen die Idee tatsächlich zum Fliegen bekommen, und vielleicht spielen im Reich der Mitte auch die Behörden mit. Doch dass sich in deutschen Amtsstuben irgendjemand auf so ein Abenteuer einlassen könnte, das sprengt dann doch die Vorstellungskraft. Deshalb kann der gerne in China in die Luft gehen, wird bei uns aber kaum je abheben.

Hongqi Luxuscoupé - Bitte kein Bentley für Batman
Was haben Chinas Präsident Xi Jinping und Batman gemeinsam? Sie beide fahren im Zeichen der Roten Fahne. Das zumindest ist die Vision der Designer bei der Staatsmarke Hongqi, die nicht traditionell die Regierungsflotte baut, sondern seit Jahren auch mit schrägen Studien über die Autoshows tingelt. Diesmal haben sie eine Mischung aus Bentley und Batmobil in den Mittelpunt gerückt. Über sechs Meter lang, mit riesigen Flügeltüren ausgestattet und innen mit elektrischen Drehsesseln möbliert. Wie wenig die Chinesen selbst an eine Serienfertigung glauben, lässt sich an zwei Details ablesen: Nicht nur, dass man am Stand nirgends einen Namen für die augenscheinlich elektrische Studie findet. Sondern es hat sich auch niemand die Mühe gemacht, irgendwelche technischen Daten anzugeben.

Lynk&Co 07: Eine Stufe rückwärts
Futuristische Fließhecklimousinen können sie gut in China und manche davon lassen selbst Autos wie einen Porsche Taycan altbacken und grobschlächtig aussehen. Aber bisweilen fallen die Chinesen zurück in den Klassizismus des Karosseriebaus und präsentieren und ebenso konventionelle wie krude Modelle wie den Lynk&Co 07. Der sieht nicht nur aus, als wäre er von gestern, sondern macht auch beim Antrieb eine Rolle rückwärts - und passt damit dann doch zum Trend. Denn während die Chinesen beständig die elektrische Revolution befeuern, arbeiten sie auch tapfer weiter am Plug-in-Hybrid und lassen sich so alle Antriebsoptionen offen.

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