Gesundheit

Rollator als Freund und Helfer

  • Ralf Loweg/mp - 19. Juli 2018, 10:49 Uhr

Der Aufenthalt in den eigenen vier Wänden ist oft mit akuter Gefahr verbunden. Wie ist das zu verstehen? Ganz einfach: Stürze gehören zu den häufigsten Unfällen in Deutschland.


Der Aufenthalt in den eigenen vier Wänden ist oft mit akuter Gefahr verbunden. Wie ist das zu verstehen? Ganz einfach: Stürze in der Wohnung gehören zu den häufigsten Unfällen in Deutschland. Etwa ein Drittel der über 65-Jährigen und sogar die Hälfte der über 80-Jährigen stürzt einmal im Jahr - und das mit zum Teil erheblichen körperlichen und seelischen Folgen. Etwa fünf Prozent aller Betroffenen tragen einen Knochenbruch, ein bis zwei Prozent Oberschenkelhalsbrüche davon. Viele dieser Stürze führen zur Bettlägerigkeit und im schlimmsten Fall zur Pflegebedürftigkeit. Eine neue kostenlose Broschüre der Seniorenliga hilft, Sturzunfälle im Wohnumfeld zu vermeiden.

Mit zunehmendem Alter nehmen einige körperliche Fähigkeiten und Sinnesleistungen ab, insbesondere die Muskelkraft, aber auch das Seh- und Hörvermögen. Zudem lassen Reaktion und Koordination nach. Älteren Menschen fällt es schwer, in bestimmten Situationen schnell und angemessen zu reagieren. Die Folge sind oftmals Stürze. Auch Krankheiten wie Schwindel oder die Einnahme von Medikamenten können das Sturzrisiko erhöhen. Ein Sturz ist schnell passiert, doch die Folgen können langwierig sein und sogar dauerhafte Pflege nötig machen.

"Viele Stürze im Alter sind vermeidbar, wenn man beispielsweise mit Krankengymnastik oder speziellem Körpertraining seine körperlichen Defizite ausgleicht", sagt Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga: "Eine der einfachsten und sichersten Methoden zur Vorbeugung eines Sturzes ist ein Rollator." Für die Nutzung in den eigenen vier Wänden ist ein stabiler Wohnungsrollator sinnvoll. Dieser ist schmaler als ein Außenrollator, hat deutlich kleinere Räder und damit einen kleinen Wendekreis.

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass sich der Rollator auf der Stelle drehen lässt, von allen Seiten festen Halt sowie einen fahrbaren Handlauf bietet und sich mit entsprechendem Zubehör wie einem Tablett oder einem Korb ausstatten lässt. So sind die Hände für die Fortbewegung frei. Ideal sind Modelle, auf denen man sich mal absetzen und mit den Füßen abstoßen kann. Sinnvoll ist es, den richtigen Bewegungsablauf in einer vom Arzt verordneten Ergotherapie zu erlernen.

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