Gesundheit

Faule Verträge bei Zahn-Zusatzversicherungen

  • Lars Wallerang/mp - 19. Juni 2017, 13:03 Uhr

Private Krankenkassen bieten gesetzlich Versicherten Ergänzungsprogramme an. Sie sollen die magere Versorgung von AOK und Co durch Zusatzleistungen aufbessern. Doch die Verbraucherzentrale NRW warnt Patienten vor Illusionen.


Private Krankenkassen bieten gesetzlich Versicherten Ergänzungsprogramme an. Sie sollen die magere Versorgung von AOK und Co durch Zusatzleistungen aufbessern. Doch die Verbraucherzentrale NRW warnt Patienten vor Illusionen. Denn die Tarife seien sehr vielschichtig und nicht ganz leicht zu durchschauen.

Einige Anbieter würden damit werben, dass sie bei fälligem Zahnersatz bis zu 100 Prozent der Kosten übernehmen. Doch oft blieben Patienten im Ernstfall auf ihnen sitzen. Ein vorsorglicher Blick ins Kleingedruckte sei daher unerlässlich. Vor einem Vertragsabschluss sollte den wichtigsten Punkten gründlich auf den Zahn gefühlt werden.

Zahn-Zusatzversicherungen zahlen sich laut der Verbraucherschützer nur in Einzelfällen aus, wenn es Patienten durch die Wahl des richtigen Tarifs gelinge, einen hohen Eigenanteil bei ihrem Zahnersatz zu senken, etwa wenn Keramik-, Edelmetallkronen oder Implantate zum Einsatz kommen sollen. Doch grundsätzlich handele es sich bei einer Zahnzusatzversicherung um einen Risikovertrag und nicht um eine sichere Bank. Wird der Vertrag gekündigt, sind die eingezahlten Beiträge weg und Patienten gingen leer aus, so die Experten.

Zudem wird vor Wartezeiten gewarnt. Dann nach Vertragsabschluss gibt es erst einmal keine Kostenerstattung. Bis zu acht Monaten kann das dauern. Sogar Jahre könnten ins Land ziehen, bis der Versicherungsschutz komplett wirksam wird. Und selbst dann gibt es noch eine ganze Reihe von Leistungsausschlüssen. "Teilweise kommen Versicherungen für Zahnersatz auf, teilweise nur für die Erhaltung der Zähne", erklärt die Verbraucherzentrale. Implantate oder Inlays könnten je nach Tarif ausgeschlossen sein. Auch könne sich das Versprechen einer hundertprozentigen Kostenübernahme etwa beim Zahnersatz auf die Basistherapie, also die Regelversorgung, beschränken.

Dafür steigen die Beiträge im Alter kräftig - selbst bei guter Zahngesundheit. Verbraucherschützer: "Für Patienten kann es sich lohnen, selbst Geld für eine eventuell spätere Zahnbehandlung anzusparen."

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