Politik

Nordkoreas ehemaliger Propagandachef Kim Ki Nam gestorben

  • AFP - 8. Mai 2024, 14:34 Uhr
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2009: Kim Ki Nam in Seoul
Bild: AFP

Der ehemalige Propagandachef Nordkoreas, Kim Ki Nam, ist tot. Wie die Nachrichtenagentur KCNA meldete, verstarb der 94-Jährige aufgrund seines fortgeschrittenen Alters. Kim Ki Nam galt als Architekt des Personenkults um die herrschende Kim-Familie.

Der ehemalige Propagandachef Nordkoreas, Kim Ki Nam, ist tot. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch meldete, verstarb der 94-Jährige bereits Tags zuvor aufgrund seines fortgeschrittenen Alters und "multiplen Organversagens". Kim Ki Nam galt als Architekt des Personenkults um die in dritter Generation herrschende Kim-Familie.

Machthaber Kim Jong Un, Enkel von Staatsgründer Kim Il Sung, habe dem Verstorbenen am Mittwochmorgen schweigend gedacht, berichtete KCNA. "In tiefer Trauer über den Verlust eines altgedienten Revolutionärs, der immer grenzenlos loyal war", trat er vor den Sarg Kim Ki Nams, wie es in dem Bericht heißt.

Kim Ki Nam hatte seine Karriere unter Kim Il Sung, von 1948 bis 1994 Staatschef, begonnen. Er war Botschafter in Peking und Vize-Präsident der herrschenden Arbeiterpartei und in den 70er Jahren Chefredakteur der Staatszeitung "Rodong Sinmun". 

Von 1989 bis 2017 leitete Kim Ki Nam die Propagandaabteilung Pjöngjangs. Er sei das "nordkoreanische Gegenstück zu Joseph Goebbels" gewesen, sagte der Nordkorea-Experte Ahn Chan Il. "Man kann mit Sicherheit sagen, dass alle Propaganda- und Agitationsstrategien der Kim-Dynastie von ihm stammen", fügte der Chef des Instituts für Nord-Korea-Studien in Seoul hinzu.

Die Herrscherfamilie in dem abgeschotteten Land wird als "Paektu-Linie" verehrt, benannt nach dem höchsten Berg des Landes, der laut Staatspropaganda der Geburtsort des verstorbenen Machthabers Kim Jong Il, Vater von Kim Jong Un, ist.

Kim Ki Nam wurde seit 2022 im Krankenhaus behandelt. Seine Nachfolge an der Spitze des Propagandaministeriums trat 2018 die einflussreiche Schwester Kim Jong Uns an, Kim Yo Jong.

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