Brennpunkte

Angriff auf Wahlkämpfer: Mihalic kritisiert Beschlüsse der Innenminister

  • AFP - 8. Mai 2024, 11:50 Uhr
Bild vergrößern: Angriff auf Wahlkämpfer: Mihalic kritisiert Beschlüsse der Innenminister
Irene Mihalic
Bild: AFP

Die Grünen-Politikerin Mihalic hat die Beschlüsse der Sonderinnenministerkonferenz als 'etwas enttäuschend' kritisiert. 'Es ist sicherlich nachvollziehbar, Änderungen des Strafrechts zu prüfen', sagte Mihalic. Das dauere aber zu lang.

Die Parlamentsgeschäftsführerin der Grünen, Irene Mihalic, hat die Beschlüsse der Sonderinnenministerkonferenz nach dem Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke als "etwas enttäuschend" kritisiert. "Es ist sicherlich nachvollziehbar, Änderungen des Strafrechts zu prüfen, jedoch wird das Zeit beanspruchen, die wir nicht haben", sagte Mihalic am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. "Was wir bräuchten, sind Antworten darauf, wie wir die bevorstehenden Wahlen und die Wahlkämpfe, die überwiegend von Ehrenamtlichen getragen werden, besser schützen."

Dafür brauche es "eine klare Verständigung der Innenministerien der Länder", sagte die Grünen-Politikerin weiter. Aber auch der Bund müsse darlegen, "wie die Länder dabei unterstützt werden können, damit Wahlkämpfende nirgendwo mit Angst auf die Straßen gehen müssen". 

Der Rechtsstaat müsse hier "seine volle Härte" zeigen, forderte Mihalic. "Denn die Wahlen und der demokratische Wettstreit um die besseren Konzepte sind Wesensbestandteil unserer Demokratie."

Die Innenminister von Bund und Ländern hatten sich am Dienstagabend nach dem Angriff auf Ecke für eine schnelle Reaktion der Justiz und die Prüfung von Strafrechtsverschärfungen ausgesprochen. Angriffe auf Amtsträger oder Wahlkämpfer gefährdeten die Demokratie, sagte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK), der brandenburgische Ressortchef Michael Stübgen (CDU). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte "ein ganz deutliches Stopp-Signal".

Ecke, Europaabgeordneter und sächsischer SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl, war am Freitagabend in Dresden niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Zuvor soll die verantwortliche Gruppe einen 28-Jährigen angegriffen haben, der für die Grünen Wahlplakate anbrachte. Der Angriff auf Ecke sorgte für Empörung, löste aber zugleich eine Welle der Solidarität aus. Seither läuft eine Debatte über mögliche Schutz- und Gegenmaßnahmen.

Weitere Meldungen

Rapper Sean "Diddy" Combs entschuldigt sich nach Video von Angriff auf Ex-Freundin

Nach dem Bekanntwerden eines Überwachungsvideos, das ihn bei einem gewalttätigen Angriff auf seine damalige Freundin im Jahr 2016 zeigt, hat US-Rap-Mogul Sean "Diddy" Combs sich

Mehr
Saarbrücken: Frau nach Hochwasser-Rettungseinsatz gestorben

Saarbrücken (dts Nachrichtenagentur) - In Saarbrücken ist am Sonntagabend eine Frau nach einem Rettungseinsatz wegen des Hochwassers im Saarland ums Leben gekommen. Die 67-Jährige

Mehr
Madrid ruft spanische Botschafterin aus Protest gegen Milei aus Argentinien zurück

Aus Protest gegen einen Auftritt des argentinischen Präsidenten Javier Milei bei der rechtsextremen Vox-Partei in Madrid hat die spanische Regierung ihre Botschafterin aus

Mehr

Top Meldungen

Wirtschaftsweise Schnitzer warnt wegen Grimms Posten vor Glaubwürdigkeitsverlust

Die Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen sorgt sich angesichts der Berufung des Gremiummitglieds Veronika Grimm in den Aufsichtsrat von Siemens Energy um die

Mehr
Studie: Dexit würde 690 Milliarden Euro kosten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Ein Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union würde nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) enorme Kosten für die

Mehr
FDP fordert Abschaffung von Tageshöchstarbeitszeiten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die FDP drängt darauf, im geplanten Wirtschaftswende-Paket der Ampelkoalition die Abschaffung des sogenannten "Acht-Stunden-Tages"

Mehr