Versicherern entstehen durch Versicherungsbetrug einer Schätzung zufolge mehr als sechs Milliarden Euro Schaden pro Jahr. Der Anteil der Verdachtsfälle an allen Schadensmeldungen liege konstant bei etwa zehn Prozent, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in Berlin mit.
"Mit den insgesamt steigenden Leistungen in der Schaden- und Unfallversicherung gehen aber auch die Kosten für Betrugsfälle nach oben", erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Bislang hatten Versicherer den Schaden auf rund vier bis fünf Milliarden Euro geschätzt.
Die Hälfte der dubiosen Schäden betrifft die Kraftfahrtversicherung, der Rest verteilt sich auf die übrigen Sparten der Schaden- und Unfallversicherung. Zu den sogenannten dubiosen Schadenmeldungen gehören jene, die nicht stimmig sind. Dazu zählen widersprüchliche Angaben oder manipulierte Kaufbelege.
Jedoch sei nicht jede dubiose Schadenmeldung ein Fall von Versicherungsbetrug. "Nichtsdestotrotz müssen Versicherer dubiose Schadenfälle eingehender prüfen und auf diese Weise Versicherungsbetrug entgegentreten", erklärte Asmussen. Er warnte davor, dass Versicherungsbetrug kein Kavaliersdelikt sei.
Wird ein Betrug nachgewiesen, muss der Versicherer nicht für den Schaden aufkommen. Er kann zudem den Versicherungsvertrag kündigen und den Fall anzeigen. Bei einer Verurteilung drohen Geldstrafen oder Gefängnis.
Brennpunkte
Verband schätzt Schäden durch Versicherungsbetrug auf über sechs Milliarden Euro
- AFP - 2. Mai 2024, 12:52 Uhr
Durch Versicherungsbetrug entstehen einer Schätzung zufolge mehr als sechs Milliarden Euro Schaden pro Jahr. Der Anteil der Verdachtsfälle liege konstant bei etwa zehn Prozent, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft mit.
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