Brennpunkte

Urteil: Töten von Fischottern bleibt in Bayern verboten

  • AFP - 30. April 2024, 15:44 Uhr
Bild vergrößern: Urteil: Töten von Fischottern bleibt in Bayern verboten
Fischotter
Bild: AFP

Bayerische Ausnahmeverordnungen, die das Töten von Fischottern erlaubten, sind vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof für unwirksam erklärt worden. Die Deutsche Umwelthilfe, der Bund Naturschutz und die Aktion Fischotterschutz hatten Erfolg.

Bayerische Ausnahmeverordnungen, die das Töten von Fischottern erlaubten, sind am Dienstag für unwirksam erklärt worden. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Bund Naturschutz Bayern (BN) und die Aktion Fischotterschutz hatten vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München Erfolg. Die Neuregelungen aus dem vergangenen Jahr erlaubten den Abschuss der streng geschützten Otter in Niederbayern und der Oberpfalz unter bestimmten Voraussetzungen.

Das sollte die Fischereiwirtschaft unterstützen. Die Verordnungen traten im August 2023 in Kraft. Die Landesanstalt für Landwirtschaft sollte die Höchstzahl der zu tötenden Tiere festlegen und beschränkte sie zuletzt auf 32 pro Jahr. Der Verwaltungsgerichtshof beanstandete nun, dass die Verordnungen diese Höchstzahl nicht selbst regelten.

Laut Bundesnaturschutzgesetz seien zwar Ausnahmen beim Artenschutz zulässig, das bayerische Vorgehen sei aber mit den vorgesehenen Ausnahmeregelungen nicht zu vereinbaren. Bereits im November hatte der Verwaltungsgerichtshof per Eilentscheidung die Verordnungen außer Kraft gesetzt. Die Revision zum Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ließ er nun nicht zu. Gegen diese Nichtzulassung kann der Freistaat aber noch Beschwerde einlegen.

Die Umwelthilfe und der Bund Naturschutz Bayern zeigten sich zufrieden mit der Gerichtsentscheidung. Es sei "nicht mal nachgewiesen, dass die Tötungen die Teichwirtschaft vor ernsten Schäden bewahrt hätten", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner.

BN-Landesgeschäftsführer Peter Rottner forderte die Staatsregierung auf, "die Teichwirtschaft als solche besser zu unterstützen" und eine bereits seit 2019 von Vertretern des Naturschutzes und der Teichwirtschaft gemeinsam geforderte "deutlich erhöhte Grundförderung für Fischteiche und zur Förderung der Artenvielfalt zu erarbeiten".

Weitere Meldungen

Connemann bemängelt Baerbock-Kritik am Vorgehen Israels in Rafah

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), Gitta Connemann, hält Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach ihrer

Mehr
Jugendlicher im Fall von auf Schulhof missbrauchter Achtjähriger festgenommen

Im Fall einer auf einem Schulhof sexuell missbrauchten Achtjährigen in Baden-Württemberg hat die Polizei einen Jugendlichen festgenommen. Der 17-Jährige wurde wegen einer

Mehr
Scholz bekräftigt deutsche Unterstützung der Republik Moldau

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Unterstützung Deutschlands für die Republik Moldau bekräftigt.

Mehr

Top Meldungen

Stromnetz: Grüne setzen weiter auf staatliche Übernahme von Tennet

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Trotz der bislang ergebnislosen Verhandlungen des Bundes mit dem niederländischen Netzbetreiber Tennet hoffen die Grünen weiter, dass die

Mehr
Ampel-Fraktionen einigen sich nach fast einem Jahr auf neues Düngemittelgesetz

Die Ampel-Fraktionen haben sich nach fast einjährigen Beratungen auf die Novelle des Düngegesetzes geeinigt. Es sei ein "guter Ausgleich" zwischen den Interessen der Allgemeinheit

Mehr
SPD-Fraktion will Staatsfinanzen neu ordnen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die SPD-Bundestagsfraktion will mit einem "haushaltspolitischen Zukunftsdeal" die Möglichkeiten des Staates zu investieren, neu ordnen. "Die

Mehr