Wirtschaft

EU-Erleichterungen für Landwirte: Ampel-Koalition uneins

  • AFP - 29. April 2024, 10:43 Uhr
Bild vergrößern: EU-Erleichterungen für Landwirte: Ampel-Koalition uneins
Özdemir im Kabinett
Bild: AFP

In der Diskussion um Erleichterungen von EU-Umweltauflagen für Landwirte ist sich die Ampel-Koalition weiter uneins. Anders als von Brüssel vorgeschlagen sprach sich Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) dagegen aus, Vorgaben zur Fruchtfolge auszusetzen.

In der Diskussion um Erleichterungen von EU-Umweltauflagen für Landwirte ist sich die Ampel-Koalition weiter uneins. Die Beratungen innerhalb der Regierung dauerten noch an, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) am Montag bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Luxemburg. Anders als von Brüssel vorgeschlagen sprach sich Özdemir dagegen aus, etwa eine Regelung zur Fruchtfolge auszusetzen.

Der Anbau wechselnder Sorten sei notwendig, "damit die Böden nicht nur heute, sondern auch morgen und übermorgen noch fruchtbar sind", sagte Özdemir in Luxemburg. In der Bundesregierung herrscht darüber allerdings keine Einigkeit. Damit ist weiter unklar, welche der Erleichterungen aus Brüssel in Deutschland tatsächlich umgesetzt werden.

Angesichts anhaltender Bauernproteste in mehreren europäischen Ländern hatte die EU-Kommission weitreichende Zugeständnisse an die Landwirtschaft vorgeschlagen. Neben Lockerungen bei der Fruchtfolge und für den Anbau von Zwischenfrüchten soll eine Regelung für einen Mindestanteil an Brachland auf Ackerflächen ausgesetzt bleiben.

Die Betriebe sollen zudem mehr Wiesenflächen in Ackerland umwandeln dürfen. Das würde vor allem Tierhaltern zugutekommen, die wegen sinkender Einnahmen auf den Getreideanbau umstellen wollen. Kleine Betriebe mit weniger als zehn Hektar müssten demnach nicht mehr mit Strafen rechnen, wenn sie sich nicht an die Regeln aus Brüssel halten. Sie sollen zudem von Kontrollbesuchen ausgenommen werden.

Mehrere EU-Staaten um Deutschland und Frankreich setzen sich zudem für einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln für Landwirte ein. Die Höchstgrenze für Gelder unter der sogenannten De-minimis-Regelung, für die eine zusätzlich Prüfung durch die EU-Kommission entfällt, soll von 20.000 Euro auf 50.000 Euro pro Förderprojekt angehoben werden. Das sei "ein praktischer Beitrag", der nicht zu einer Absenkung der Umweltstandards führe, betonte Özdemir.

Weitere Meldungen

US-Justizministerium: Boeing kann für zwei tödliche 737-Max-Abstürze strafrechtlich verfolgt werden

Der Flugzeugbauer Boeing kann nach Angaben des US-Justizministeriums für zwei tödliche Abstürze von 737-Max-Maschinen vor rund fünf Jahren strafrechtlich verfolgt werden. Das

Mehr
Umfrage: 81 Prozent der deutschen Exporteure erwarten Umsatzplus in diesem Jahr

Trotz diverser Risiken für die globale Wirtschaft blickt der Großteil der deutschen Exporteure optimistisch auf die eigene Umsatzentwicklung. Acht von zehn Unternehmen (81

Mehr
Schweden teilt deutsche Ablehnung von EU-Zöllen auf chinesische E-Autos

Schweden lehnt wie Deutschland die Einführung von EU-Zöllen auf chinesische E-Autos ab. "Was Zölle angeht, sind wir uns einig, dass es eine schlechte Idee ist, (...) den

Mehr

Top Meldungen

Wirtschaftsweise stellen Konjunkturprognose für 2024 und 2025 vor

Das wirtschaftliche Beratungsgremium der Bundesregierung, die sogenannten Wirtschaftsweisen, stellt am Mittwoch (14.30 Uhr) seine aktualisierte Konjunkturprognose für die Jahre

Mehr
Außenhandelsverband gegen europäische Reaktion auf Handelskonflikt

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Angesichts des sich zuspitzenden Handelskonfliktes zwischen den USA und China hat der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel,

Mehr
DGB sieht Investitionsbedarf von 600 Milliarden Euro

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund pocht auf eine Reform der Schuldenbremse und fordert mehr öffentliche Ausgaben. Das geht aus einem Positionspapier

Mehr