Politik

Djir-Sarai sieht tiefe Differenzen zwischen FDP und Koalitionspartnern

  • AFP - 28. April 2024, 11:53 Uhr
Bild vergrößern: Djir-Sarai sieht tiefe Differenzen zwischen FDP und Koalitionspartnern
Bijan Djir-Sarai
Bild: AFP

Auf dem Bundesparteitag der FDP hat Generalsekretär Bijan Djir-Sarai tiefe weltanschauliche Differenzen zu den Koalitionspartnern SPD und Grüne eingeräumt. 'Es gibt einen großen Unterschied zwischen uns, und daran wird sich niemals etwas ändern.'

Auf dem Bundesparteitag der FDP hat Generalsekretär Bijan Djir-Sarai tiefe weltanschauliche Differenzen zu den Koalitionspartnern SPD und Grüne eingeräumt. "Es gibt einen großen Unterschied zwischen uns, und daran wird sich niemals etwas ändern", sagte Djir-Sarai am Sonntag in Berlin. "Wir haben ein anderes Staatsverständnis als unsere Koalitionspartner", sagte er unter dem Applaus der Delegierten. "Für uns ist das Geld der Steuerzahler nicht eine beliebige Verteilungsmasse - das ist der große Unterschied zu der Betrachtungsweise, die einige in dieser Koalition haben."

Der zweitägige Parteitag in Berlin habe das Unbehagen der FDP in der Ampel-Koalition deutlich gemacht, sagte Djir-Sarai. "Das ist kein Parteitag einer Oppositionspartei, aber auch kein Parteitag einer Regierungspartei, die sagt: weiter so", fuhr er fort. "Wir haben klar gemacht, welche Punkte wir für zentral halten, damit Deutschland wieder zu wirtschaftlicher Stärke zurückfinden kann." 

Damit verwies Djir-Sarai auf den am Vorabend verabschiedeten Leitantrag des Bundesvorstands für eine Wirtschaftswende. Mit diesen Forderungen für eine wirtschaftliche Stärkung Deutschlands werde sich nun die Koalition auseinandersetzen müssen, sagte der Generalsekretär. "Das Kämpfen für die Durchsetzung der Lösungen beginnt jetzt", fügte er hinzu. Zur Stimmung in der "Ampel" sagte er: "Ich schätze unsere Koalitionspartner sehr, das meine ich ernst." 

Djir-Sarai zählte auf, was für die FDP nun wichtig sei: Arbeit und Leistung belohnen, den Bürokratieabbau vorantreiben, Bürger und Unternehmen entlasten, Arbeitsanreize stärken und Investitionsbedingungen verbessern. Deutschland müsse sich "auf enorme Veränderungen einstellen", sagte er. 

Der stellvertretende FDP-Chef Johannes Vogel verlangte einen gemeinsamen Gesetzentwurf der Koalition für eine Wirtschaftswende noch vor der Sommerpause. Das Land sei in einem "Agenda-Moment", sagte Vogel am Sonntag dem Sender Phoenix mit Blick auf das Reformpaket der früheren rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder (SPD). "Die Regierung wird mit einem großen Wurf uns alle als Bürgerinnen und Bürger dieses Landes überraschen müssen."

Weitere Meldungen

Mitsotakis kritisiert in Türkei Umwandlung von Chora-Kirche in Moschee

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat bei seinem Türkei-Besuch Kritik an der Umwandlung der Istanbuler Chora-Kirche zur Moschee geübt. Er habe mit dem

Mehr
Politische Memoiren von Merkel erscheinen am 26. November

Die politischen Memoiren von Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) sollen am 26. November veröffentlicht werden. Das Buch mit dem Titel "Freiheit. Erinnerungen 1954 - 2021" erscheine

Mehr
Französische Kandidatin für EU-Wahl beklagt sich über "Falle" von Neonazis

Die Kandidatin der französischen Regierungspartei für die Europawahl hat eine Neonazi-Gruppe beschuldigt, ihr mit einem Gruppenfoto eine Falle gestellt zu haben. Sie habe eine

Mehr

Top Meldungen

Laumann bezeichnet Ampel-Diskussion über Rente mit 63 als "Quatsch"

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - CDU-Vize und NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann hat die aktuelle Diskussion in der Ampel-Koalition über die Rente mit 63 als "Phantomdebatte"

Mehr
Nach EU-Ermittlung: Chinesische Solarhersteller ziehen Angebote zurück

Nach Ermittlungen der EU-Kommission wegen mutmaßlich illegaler Staatshilfen haben zwei chinesische Solarhersteller ihre Angebote für den Bau eines Solarparks in Rumänien

Mehr
EU-Staaten beschließen Lockerungen für Landwirte

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Die EU-Staaten haben Änderungen der gemeinsamen Agrarpolitik endgültig auf den Weg gebracht, mit denen Landwirte entlastet werden sollen. Der

Mehr