Brennpunkte

Drei Festnahmen in Polen nach Angriff auf Exil-Russen Wolkow

  • AFP - 19. April 2024, 17:04 Uhr
Bild vergrößern: Drei Festnahmen in Polen nach Angriff auf Exil-Russen Wolkow
Der russische Oppositionelle Leonid Wolkow
Bild: AFP

Mehr als fünf Wochen nach der Attacke auf den russischen Oppositionellen Wolkow in Litauen sind in Polen der mutmaßliche Drahtzieher und zwei weitere Verdächtige festgenommen worden. Es handele sich um zwei Polen und einen 'für die Russen arbeitenden Belarussen', erklärte Polens Regierungschef Tusk.

Mehr als fünf Wochen nach der Attacke auf den russischen Oppositionellen Leonid Wolkow in Litauen sind in Polen der mutmaßliche Drahtzieher und zwei weitere Verdächtige festgenommen worden. Ein "für die Russen arbeitender Belarusse" habe zwei Polen mit der Attacke auf Wolkow beauftragt, erklärte der polnische Regierungschef Donald Tusk am Freitag im Onlinedienst X. Alle drei Männer seien in Gewahrsam genommen worden.

Wolkow, ein enger Vertrauter des Mitte Februar in russischer Haft gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, war am 12. März vor seinem Haus in Litauens Hauptstadt Vilnius mehrfach mit einem Hammer angegriffen worden. Der 43-Jährige musste kurzzeitig im Krankenhaus behandelt werden. Litauens Geheimdienst erklärte nach der Attacke, es handele sich vermutlich um einen von Russland organisierten Angriff. 

Die beiden polnischen Verdächtigen seien am 3. April in Warschau festgenommen worden, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft in Vilnius, Justas Laucius. Wolkow sei "wegen seiner politischen Aktivitäten und Ansichten" angegriffen worden. Polizei und die Staatsanwaltschaft äußerten sich aber nicht dazu, ob es Beweise gebe für eine Verwicklung russischer Geheimdienste. Der litauische Präsident Gitanas Nauseda kündigte an, die beiden polnischen Verdächtigen würden nach Litauen überstellt. 

Wolkow zeigte sich erfreut über die Festnahmen der beiden mutmaßlichen Angreifer. "Mir sind noch keine weiteren Einzelheiten bekannt, aber ich kann sagen, dass ich gesehen habe, mit welcher Energie und Beharrlichkeit die litauische Polizei im vergangenen Monat an diesem Fall gearbeitet hat, und ich freue mich sehr, dass diese Arbeit Früchte getragen hat", schrieb der Oppositionelle im Onlinedienst Telegram. Nun freue er sich darauf, Details zu erfahren.

Am Donnerstag hatte Polen bereits die Festnahme eines Mannes bekanntgegeben, der ein Attentat auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky geplant haben soll. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wird dem Polen zur Last gelegt, Informationen an den russischen Militärgeheimdienst weitergegeben zu haben und "russischen Spezialkräften bei der Planung eines möglichen Attentats" auf Selenskyj geholfen zu haben. 

Weitere Meldungen

Trump-Prozess: Anklage verlangt neue Strafen wegen Verstößen gegen Rede-Verbot

Im Schweigegeld-Prozess gegen Donald Trump hat die Staatsanwaltschaft weitere Geldstrafen wegen Verstößen des ehemaligen US-Präsidenten gegen ein Rede-Verbot gefordert. "Der

Mehr
US-Präsident Biden ruft angesichts pro-palästinensischer Proteste zu "Ordnung" auf

Angesichts der zunehmend eskalierenden pro-palästinensischen Proteste an mehreren US-Universitäten hat Präsident Joe Biden zu "Ordnung" aufgerufen. "Wir sind keine autoritäre

Mehr
Toter in Container in Leipzig: Tatverdächtiger verhaftet

Nach dem Fund eines Toten in einem Container nahe de Leipziger Hauptbahnhof ist ein 24-Jähriger verhaftet worden. Er ist nach Angaben der Polizei vom Donnerstag dringend

Mehr

Top Meldungen

Schwarz: Steuererleichterungen bei Schuldenbremse-Reform möglich

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz sieht in der Reform der Schuldenbremse hinsichtlich der Verteidigungsausgaben auch einen Weg zu

Mehr
Ifo fordert "Sondervermögen" für Infrastruktur und Klimaschutz

München (dts Nachrichtenagentur) - Ifo-Präsident Clemens Fuest hat in der Debatte über den Bundeshaushalt 2025 die Ampelkoalition aufgefordert, ein kreditfinanziertes

Mehr
IW: Wunsch nach weniger Arbeitszeit gefährdet Wohlstand in Deutschland

Einer Studie zufolge wünschen sich nicht nur junge Menschen in Deutschland immer kürzere Arbeitszeiten. Wie das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln am Donnerstag

Mehr