Politik

Beförderung von Weils Büroleiterin: Landtag setzt Untersuchungsausschuss ein

  • AFP - 17. April 2024, 13:55 Uhr
Bild vergrößern: Beförderung von Weils Büroleiterin: Landtag setzt Untersuchungsausschuss ein
Stephan Weil
Bild: AFP

Im Fall einer umstrittenen Gehaltserhöhung für die Büroleiterin von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat der Landtag in Niedersachsen einen Untersuchungsausschuss eingerichtet. Der Antrag kam von der CDU.

Im Fall einer zwischen Regierungsparteien und Opposition umstrittenen Gehaltserhöhung für die Büroleiterin von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat der Landtag in Niedersachsen am Mittwoch einen Untersuchungsausschuss eingerichtet. Das teilte das Parlament in Hannover nach dem entsprechenden Plenarbeschluss mit. Die CDU hatte die Einsetzung des Untersuchungsausschusses im März beantragt.

Die CDU kritisiert eine im vergangenen Jahr vollzogene Beförderung von Weils Büroleiterin, die mit einer rückwirkenden Gehaltserhöhung von rund 1900 Euro brutto im Monat verbunden war. Grundlage dafür war demnach eine erst unmittelbar zuvor erstellte interne Neufassung von Verwaltungsregeln für Beförderungen. Der Oppositionspartei wirft Weil persönliche Begünstigung vor und spricht von rechtswidrigem Vorgehen. Die Regierung weist das zurück.

Weil habe sich "nicht mehr an die Spielregeln halten wollen", kritisierte die parlamentarischen Geschäftsführerin der CDU-Fraktion, Carina Hermann, am Mittwoch im Landtag. Vertreter der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen wiesen die Vorwürfe zurück. "Es gibt nichts aufzuklären, der Sachverhalt ist klar, und alle Unterlagen liegen vor", erklärte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Wiard Siebels. Alles sei "rechtlich einwandfrei".

Der Streit um die Beförderung schwelt bereits seit Monaten. Weil selbst verteidigte das Vorgehen seiner Regierung jüngst in einem Interview. Eine Änderung der Verwaltungspraxis bei Beförderungen von Tarifangestellten sei nötig, um den öffentlichen Dienst auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähiger zu machen. Er räumte zugleich Fehler im Vorgehen ein. Die Regierung hätte die entsprechenden Verwaltungsregeln zunächst "in aller Ruhe" ändern sollen.

Weitere Meldungen

Deutschland schob im vergangenen Jahr zwölf islamistische Gefährder ab

Deutschland hat im vergangenen Jahr insgesamt zwölf Islamisten in ihre Heimatländer abgeschoben. Acht davon waren als islamistische Gefährder eingestuft und vier waren sogenannte

Mehr
Grünen-Chefin Lang fordert Reform der Mindestlohnkommission

Grünen-Chefin Ricarda Lang hat eine Reform der Mindestlohnkommission gefordert. Ziel müsse es sein, den Mindestlohn auf 14 Euro zu erhöhen, sagte Lang am Dienstag den Sendern RTL

Mehr
Rbb-Recherche: Über 51.000 minderjährige Geflüchtete in ganz Europa vermisst

Europaweit werden derzeit rund 51.400 unbegleitete minderjährige Geflüchtete vermisst, die zuvor in staatlicher Obhut waren. Das zeigt eine Datenrecherche des internationalen

Mehr

Top Meldungen

Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt bleibt schwach

Die Konjunkturflaute in Deutschland macht sich auch weiterhin auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg am Dienstag mitteilte, waren im

Mehr
Arbeitsmarkt fehlt konjunktureller Rückenwind für Frühjahrsbelebung

Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April 2024 um 164.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat sank sie

Mehr
Lang fordert Mindestlohn von 14 Euro

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang will einen steigenden Mindestlohn und einen neuen Entscheidungsmodus in der Mindestlohnkommission

Mehr