Technologie

US-Justiz erhebt Anklage gegen Apple wegen Wettbewerbsverstößen bei iPhone

  • AFP - 21. März 2024, 16:42 Uhr
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Verkauf des iPhone 15
Bild: AFP

Die US-Justiz hat eine weitreichende Anklage gegen Apple wegen mutmaßlich systematischer Monopolbildung beim iPhone erhoben. Dem Konzern wird vorgeworfen, den Wettbewerb zu unterdrücken und den Verbrauchern exzessive Preise abzuverlangen.

Die US-Justiz hat eine weitreichende Anklage gegen Apple wegen mutmaßlich systematischer Monopolbildung beim iPhone erhoben. Die Anklageschrift wurde zusammen von den Strafverfolgungsbehörden der Bundesregierung und von 17 Bundesstaaten eingereicht, wie das Justizministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Darin wird dem High-Tech-Konzern vorgeworfen, den Wettbewerb zu unterdrücken und den Verbrauchern exzessive Preise abzuverlangen. Der Konzern wies die Vorwürfe entschieden zurück.

Die Anklage gilt als Zäsur im Verhältnis zwischen Apple und den US-Behörden, da der Konzern in den Vereinigten Staaten bislang weitgehend von der Justiz unbehelligt geblieben war. US-Justizminister Merrick Garland, der zugleich oberster Ankläger des Landes ist, begründete das Vorgehen damit, dass ansonsten "Apple sein Smartphone-Monopol nur weiter ausbauen" würde.

In der Anklageschrift wird dem kalifornischen Konzern vorgeworfen, den Verbrauchern systematisch zu erschweren, vom iPhone zu preiswerteren Smartphones zu wechseln. Die Anklage bezieht sich unter anderem auf Apples App-Store, der anderen Firmen sowie externen Entwicklern rigorose und oft unklare Regeln auferlegt. 

"Konsumenten sollten nicht höhere Preise zahlen müssen, weil Unternehmen gegen die Wettbewerbsgesetze verstoßen", betonte Garland. Gegenstand der Anklage ist auch die Bezahl-App Apple Wallet. Sie ist die einzige App für das kontaktlose Bezahlen, die Apple auf dem iPhone zulässt - ähnliche Bezahl-Apps anderer Anbieter können also nicht heruntergeladen werden.

Apple wies die Vorwürfe zurück und kündigte an, dass es sich "energisch" dagegen verteidigen werde. Auch warnte der Konzern vor einem "gefährlichen Präzedenzfall", da ein Erfolg der Anklage dem Staat "weitreichende Eingriffsmöglichkeiten beim Entwurf der Technologie für die Menschen" verschaffen würde.

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