Strom, Ergas oder Wasserdampf: In Deutschland ist die Suche nach alternativen Antrieben in vollem Gange. Wer am Ende das Rennen machen wird, steht noch in den Sternen. Blickt man über den großen Teich, widmen sich die schlauen Köpfe der Branche bei der Mobilität von Morgen ganz anderen Themen. Vor allem das automatisierte Fahren ist im Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten ein interessantes Spielfeld für Ingenieure und Techniker.
So soll die Stadt San José am Südufer der San Francisco Bay im Silicon Valley im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2019 Pilotstadt für die Erprobung des kürzlich von Daimler und Bosch angekündigten, App-basierten, vollautomatisierten und fahrerlosen (SAE Level 4/5) Mitfahrservices (Ride-Hailing) werden. Dazu haben die drei Parteien eine Absichtserklärung unterzeichnet. Bosch und Daimler wollen den Service mit automatisierten Mercedes-Benz S-Klasse Fahrzeugen ausgewählten Kunden zur Verfügung stellen.
Das Testgebiet befindet sich entlang einer Verkehrsader zwischen dem Stadtzentrum und West San José. Mit einem zu erwartenden Bevölkerungswachstum von 40 Prozent innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte steht die Metropolregion vor wachsenden Herausforderungen, auch im Straßenverkehr. Darüber hinaus will sich San José für eine Zukunft mit autonomen Autos auf den Straßen vorbereiten.
"Seit vielen Jahren treiben wir konsequent das autonome Fahren voran. Mit diesem Pilotprojekt werden wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen, um vollautomatisierte Fahrzeuge optimal mit den Nutzern zukünftiger Mobilitätsdienste zu verbinden", sagt Dr. Michael Hafner, Leiter Automatisiertes Fahren, Daimler AG. "Wir müssen den urbanen Verkehr neu denken. Autonomes Fahren ist ein wichtiges Puzzlestück für das Bild des Stadtverkehrs der Zukunft", sagt Dr. Stephan Hönle, Produktbereichsleiter für automatisiertes Fahren bei der Robert Bosch GmbH.
Die von Daimler Mobility Services betriebene App für den Mitfahrservice zeigt, wie Mobilitätsdienste wie Carsharing (car2go), Ride-Hailing (mytaxi) und multimodale Plattformen (moovel) intelligent zusammenwirken können. Der Testbetrieb soll Aufschluss darüber geben, wie vollautomatisierte und fahrerlose Fahrzeuge in ein multimodales Transportnetz integriert werden können, heißt es. Im Rahmen des digitalen Pilotprojekts sollen Nutzer die Möglichkeit haben, an einem definierten Abholort in ein von einem Sicherheitsfahrer überwachtes, selbstfahrendes Auto zu steigen und automatisch an ihr Ziel zu fahren.
Ziel der Kooperation von Bosch und Daimler ist die Entwicklung von Konzepten und Algorithmen für ein vollautomatisiertes und fahrerloses Fahrsystem (SAE Level 4/5), teilen die Unternehmen mit. Die Aufgabe von Daimler ist es, das Fahrsystem ins Auto zu bringen. Dafür stelle man dann die notwendigen Entwicklungsfahrzeuge, Prüfeinrichtungen und Testflotten zur Verfügung. Bosch wiederum ist für die während der Entwicklung zu spezifizierenden Komponenten - Sensoren, Aktoren und Steuergeräte - verantwortlich. Für Testzwecke nutzen Daimler und Bosch ihre Labore und Prüfstände sowie die jeweiligen Testgelände in Deutschland. Das klingt schon mal nach einem spannenden Teamwork.
News
Eine Pilotstadt für autonome Autos
- Ralf Loweg - 9. November 2018, 10:38 Uhr
Strom, Ergas oder Wasserdampf: In Deutschland ist die Suche nach alternativen Antrieben in vollem Gange. Wer am Ende das Rennen machen wird, steht noch in den Sternen. Blickt man über den großen Teich, widmen sich die schlauen Köpfe der Branche bei der Mobilität von Morgen ganz anderen Themen. Vor allem das automatisierte Fahren ist im Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten ein interessantes Spielfeld für Ingenieure und Techniker.
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