Sport

Rennwagen elektrisieren die ewige Stadt

  • Ralf Loweg - 16. April 2018, 11:45 Uhr

Eine Hauptrolle beim ersten Formel-E-Rennen in Rom spielte das Team Audi Sport Abt Schaeffler. Die Rennfahrer Lucas di Grassi und Daniel Abt belegten nach jeweils toller Aufholjagd die Plätze zwei und vier und sorgten damit bei dem einzigen deutschen Rennstall in der Serie mit rein elektrisch angetriebenen Formel-Flitzern für ein Happy End.


Rom hat schon viel erlebt in seiner langen Geschichte: mächtige Kaiser, Gladiatorenkämpfe, Christenverfolgung. Und zur Stadt am Ufer des Tiber gehört auch der Vatikan, der offiziellen Sitz des Papstes. Wegen der Bedeutung in ihrer bis heute drei Jahrtausende umspannenden Geschichte wird Rom auch die "ewige Stadt" genannt. Heute leben mehr als drei Millionen Menschen in Italiens Hauptstadt. Doch so ein Spektakel wie jetzt hat es in der Metropole wohl noch nie gegeben. Denn elektrische Rennwagen eroberten die Stadt - zumindest für einen Augenblick. Die Formel E startete nämlich in Rom zu ihrer Europa-Tournee 2018. Dabei knisterte es vor Spannung.

Eine Hauptrolle spielte das Team Audi Sport Abt Schaeffler. Die beiden Rennfahrer Lucas di Grassi und Daniel Abt sorgten beim ersten Formel-E-Rennen in Rom für Furore. Nach jeweils toller Aufholjagd belegten sie die Plätze zwei und vier und sorgten damit bei dem einzigen deutschen Rennstall in der Serie mit rein elektrisch angetriebenen Formel-Flitzern für ein Happy End.

"Mein Herz hat wie verrückt geschlagen", sagte Teamchef Allan McNish. "Am Ende war es völlig offen, ob Lucas gewinnt oder Dritter wird. Es wurde Platz zwei." Auch Audi-Motorsportchef Dieter Gass war begeistert: "Es war ein fantastischer Auftakt der Europa-Saison. Rom ist unglaublich und die Strecke sehr schön." Das Rennen habe jede Menge Action geboten. Und angesichts der Startplätze sei es ein exzellentes Ergebnis für Audi gewesen.

In der Tat: Nach einem nicht perfekten Qualifying mussten sich die beiden Audi-Piloten auf der neuen Rennstrecke mit den Startplätzen sechs und neun begnügen. Lucas di Grassi verpasste nach einem kleinen Fehler auf seiner Zeitrunde knapp die "Super Pole" der schnellsten Fünf. Daniel Abt gelang es im Qualifying nicht, die Reifen optimal zum Arbeiten zu bringen. Die beide Piloten bewiesen vor einer Kulisse von rund 30.000 Fans und unter den Augen von Audi-Chef Rupert Stadler dann aber eindrucksvoll, dass sie das schnellste Rennauto im Feld haben.

Daniel Abt und Luacas di Grassi sparten in der ersten Hälfte des Rennens Energie und konnten so eine Runde länger fahren als die meisten Konkurrenten. Nach den Boxenstopps holten beide rasant auf. Lucas Di Grassi schloss kurz vor Rennende sogar zum Führenden Sam Bird auf und lieferte sich mit dem Briten einen spannenden Kampf um den Sieg, den er am Ende um lediglich 0,970 Sekunden verpasste.

"Ich bin überglücklich, bei der gelungenen Formel-E-Premiere in Rom für Audi ein Podium geholt zu haben", sagte di Grassi. "Nach dem Start war ich nur Achter, deshalb ist Platz zwei am Ende einfach fantastisch. Es war ein großartiges Rennen, mit dem ich sehr zufrieden bin. Danke an Audi und alle, die für mich beim FanBoost gestimmt haben: Dieser hat mir heute geholfen, Sébastien Buemi zu überholen."

Daniel Abt überholte seinen Teamkollegen am Start, fiel durch einen langsameren Boxenstopp jedoch wieder hinter di Grassi zurück. Zudem verlor er in der ersten Rennhälfte die Funkverbindung zur Box. "Dadurch war ich ganz auf mich alleine gestellt und hatte auch keine Informationen in Sachen Energiemanagement", berichtete Abt. "Ich war trotzdem schnell, und mit dem zweiten Auto war zum Glück alles okay." Hätte das Rennen nur ein Runde länger gedauert, wäre vielleicht sogar noch der Sprung auf Podest möglich gewesen. "Aber wir dürfen auch so stolz sein, von Startplatz neun wichtige Punkte und die schnellste Rennrunde geholt zu haben."

Daniel Abt verbesserte sich mit 50 Punkten auf den fünften Platz der Fahrer-Gesamtwertung, Lucas di Grassi ist jetzt Tabellenachter mit 39 Zählern. In der Teamwertung schob sich Audi Sport Abt Schaeffler auf Rang vier nach vorn. Mit 31 Punkten war das Team in Rom am erfolgreichsten. Nach dem Ausflug in die ewige Stadt geht es für die elektrische Rennserie jetzt in die Stadt der Liebe. Der nächste Grand Prix findet bereits in 14 Tagen (28. April) in Paris statt. Dort ist auch erneut der futuristische Audi e-tron Vision Gran Turismo im Einsatz. Die Elektro-Rennwagen-Studie hatte in Rom einen viel beachteten ersten Einsatz als Renntaxi bei der Formel E. Auf dem Beifahrersitz saßen in Rom unter anderem Formel-E-Chef Alejandro Agag und Audi-Chef Rupert Stadler.

Ralf Loweg / mid

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