Technologie

Die Angst der Firmen vor Hacker-Angriffen

  • Ralf Loweg/cid - 22. Juni 2017, 12:06 Uhr

Die Cyber-Kriminalität greift um sich. In vielen Unternehmen geht deshalb die Angst um, dass wertvolle Daten in die falschen Hände geraten. Immer mehr Konzerne intensivieren jetzt den Schutz vor gefährlichen Hacker-Attacken.


Die Cyber-Kriminalität greift um sich. In vielen Unternehmen geht deshalb die Angst um, dass wertvolle Daten in die falschen Hände geraten. Immer mehr Konzerne intensivieren jetzt den Schutz vor gefährlichen Hacker-Attacken. Ein Umdenken aus Sicht der IT-Entscheider ist vor allem in den Chefetagen zu erkennen.

"IT-Sicherheitsvorfälle durch den Diebstahl digitaler Identitäten teilweise in millionenfacher Anzahl zeigen, dass Cyberangriffe auf Unternehmen komplexer und professioneller werden", kommentiert Urs M. Krämer, CEO von Sopra Steria Consulting. "Informationssicherheit ist Pflichtdisziplin einer digitalen Wirtschaft. Ein sorgloser Umgang mit Cyberrisiken, wie er gerade in den Führungsetagen lange Zeit herrschte und immer noch zu finden ist, kann sich kein Unternehmen mehr erlauben."

Den größten Nachholbedarf bei der Formulierung tragfähiger IT-Sicherheitskonzepte haben die mittelständischen Unternehmen in Deutschland: Rund jeder zweite IT-Entscheider aus einem Unternehmen mit einer Größe zwischen 1.000 und 5.000 Mitarbeitern meldet, an einer ausgefeilten IT-Sicherheitsstrategie noch zu arbeiten. Großunternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern sowie kleine Betriebe sind hier bereits weiter. Die Masse setzt auf die aktuelle Bedrohungslage angepasste Konzepte bereits um.

"WannaCry war ein Weckruf, der das in der Studie erkennbare Umdenken noch einmal verstärken wird", sagt Studienleiter Dr. Gerald Spiegel, IT-Sicherheitsexperte bei Sopra Steria Consulting. "Das Internet der Dinge verschärft die Situation durch die Vielzahl vernetzter Geräte zusätzlich. Ein rein technischer Ansatz greift zu kurz." Seiner Meinung nach braucht es einen Mix aus ineinandergreifenden Vorkehrungen, bestehend aus einer vom Vorstand getriebenen Strategie, automatisierten Verfahren für Prävention und Kontrolle und intelligenten Security-Lösungen, die Sicherheitslecks selbstständig aufspüren, sowie einer kontinuierlichen Sensibilisierung aller Mitarbeiter.

Zur Einführung neuer Technologien durch die Digitalisierung der Wirtschaft beziehen die IT-Verantwortlichen in deutschen Unternehmen ebenfalls klar Position: IT- und Sicherheitsrisiken müssen vorab geklärt sein, sagen wie 2015 zwei von drei IT-Chefs. Rund ein Drittel der IT-Entscheider (32 Prozent) gibt neuen Technologien dagegen unverändert auch dann eine Chance, wenn noch nicht alle IT-Risiken bekannt sind. In 38 Prozent der Unternehmen dürfen IT-Projekte erst starten, wenn ein Sicherheitskonzept der IT vorliegt, jede zweite Firma (49 Prozent) verlangt das spätestens vor dem Produktivgang einer Anwendung oder eines IT-Systems. Nur in zwei Prozent der Unternehmen ist ein IT-Sicherheitskonzept nicht zwingend vorgeschrieben (2015: 10 Prozent).

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