Motor

Ein Opel soll 2018 hochautomatisiert über die Autobahn fahren

  • ampnet - 18. Mai 2017, 16:58 Uhr

.

Die Forschungsinitiative ,,Ko-HAF - Kooperatives hochautomatisiertes Fahren", an der auch Opel beteiligt ist, hat heute in Áschaffenburg die Zwischenergebnisse vorgestellt. Hochautomatisiertes Fahren auf deutschen Autobahnen könnte demnach schon bald Realität werden, wie ein Versuchsfahrzeug im kommenden Jahr beweisen soll.



Kooperative, hochautomatisierte Systeme braucht der Fahrer nicht mehr dauerhaft zu überwachen. Er kann sich anderen Aufgaben widmen, muss jedoch immer in der Lage sein, wieder die volle Kontrolle über das Fahrzeug - nach Aufforderung durch das System und mit einer gewissen Zeitreserve - zu übernehmen. Dazu muss sich das Auto ,,vorausschauender" bewegen als dies allein mit den fahrzeugeigenen Sensoren möglich ist. Hier setzt Ko-HAF an: Fahrzeuge senden ihre Umfeld-Informationen, beispielsweise zu Baustellen, Staus und Unfällen, an den sogenannten Sicherheits-Server. Dort werden diese gesammelt und verdichtet, sodass den Fahrzeugen auf Abruf eine hochdetaillierte aktuelle Karte zur Verfügung steht, die quasi wie ein künstlicher Horizont die benötigte bessere Vorausschau liefert.

Opel kümmert sich im Rahmen des Projekts um die Entwicklung digitaler Karten und die Kommunikation zwischen Server und Auto; speziell um den Vorgang, wenn der Fahrer wieder die Kontrolle übernehmen soll. Die Rüsselsheimer Ingenieure haben die Server-Architektur erstellt, die Schnittstellen definiert und dafür sorgt, dass Daten ungehindert in beide Richtungen fließen. Dies wird aktuell erprobt.

Eine weitere Hauptaufgabe war die Entwicklung der Fahrzeug-Eigenlokalisierung. Opel hat Algorithmen entworfen, die den jeweils aktuellen Aufenthaltsort auf Navigationskarten sichtbar machen. Diese Daten werden mit Informationen vom Server sowie von weiteren Karten, Bewegungssensoren und dem Globalen Navigationssatellitensystem GNSS synchronisiert. Die Lokalisierungsfunktion wird derzeit mit einem Insignia als Versuchsfahrzeug auf dem Opel-Testgelände in Dudenhofen sowie auf der Ko-HAF-Teststrecke auf Autobahnen rund um Frankfurt am Main validiert.

Einen weiteren Fokus richtet Opel auf das Fahrerverhalten im Auto. Um zu klären, ob und wie schnell der Fahrer während der automatisierten Phase bereit wäre, das Kommando an Bord zu übernehmen, haben die Ingenieure ein spezielles Analyseprogramm und ein System von Sensoren entwickelt.

Der Autohersteller baut zudem einen Prototyp, der die zentralen Funktionen kooperativen hochautomatisierten Fahrens auf Autobahnen beherrschen soll. Vom selbstständigen Auffahren auf die Autobahn und Einfädeln in den fließenden Verkehr über das Spurhalten, Mitschwimmen und Überholen bis hin zum Verlassen der Autobahn soll Ko-HAF Regie führen. Zur Abschlusspräsentation im September 2018 soll dann das hochautomatisierte Fahren mit dem Opel-Prototyp im realen Verkehr auf der Autobahn demonstriert werden. (ampnet/jri)

Weitere Meldungen

Kfz-Versicherungsbetrug - 3 Milliarden Euro Schaden im Jahr

Versicherungsbetrug rund ums Auto ist keine Seltenheit und verursacht hohe Kosten. Laut einer Sonderauswertung des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) liegt der Anteil so

Mehr
Test: Grundig GCB-1 - Großer Name, solide Technik

Der Name Grundig hat seinen einstigen Glanz längst verloren, nach dem Niedergang des Wirtschaftswunder-Imperiums von Max Grundig, das 2003 in der Insolvenz endete, blieb von

Mehr
Deutsche Bahn zur EM - ICE im Fußball-Design

Mit einem innen und außen umgestalteten ICE wirbt die Deutsche Bahn nun für die Fußball-Europameisterschaft im Sommer. Der mit Motiven aus den 24 beteiligten Nationen beklebte

Mehr

Top Meldungen

Bahnchef dämpft Hoffnungen auf Pünktlichkeit

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bahnchef Richard Lutz macht den Fahrgästen auch auf lange Sicht keine Hoffnung auf hohe Pünktlichkeitswerte wie in der Schweiz. "In der Abwägung

Mehr
Paus fordert Besuchsprogramme für Azubis in Auschwitz

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) fordert für Auszubildende ein Besuchsprogramm in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Firmen mit

Mehr
Umfrage: Fast die Hälfte würde bei Abschaffung von Homeoffice kündigen

Mobile Arbeit und Homeoffice haben laut einer Studie eine hohe Bedeutung für die Zufriedenheit im Job: Knapp die Hälfte der befragten Büroangestellten (47 Prozent) würde kündigen,

Mehr