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Pkw-Rückrufe: Modellvielfalt treibt Fehlerrate in die Höhe

  • Thomas Schneider - 29. März 2017, 13:52 Uhr

Autofahrer als Versuchskaninchen? Genau diese Praxis unterstellt der ADAC mit Blick auf die steigende Zahl an Rückrufen den Automobilherstellern. Mehr als die Hälfte der Rückrufe im vergangenen Jahr entfielen nach einer Analyse des Autoclubs auf fehlerhafte Airbags und nicht funktionierende Gurtstraffer.


Autofahrer als Versuchskaninchen? Genau diese Praxis unterstellt der ADAC mit Blick auf die steigende Zahl an Rückrufen den Automobilherstellern. "Dass Verbraucher dabei zunehmend als reale Tester ausgenutzt werden, sehen wir äußerst kritisch", erklärt Thomas Burkhardt, ADAC-Vizepräsident für Technik.

Die steigende Rückrufzahl zeige, dass Hersteller zu wenig Qualitätssicherung vor einem Produktionsstart leisten. Die Erklärung der Experten: Ein größerer Zeitdruck wegen der größeren Modellvielfalt treibt die Fehlerrate in die Höhe. Gleichzeitig aber lobt der Autoclub auch eine gestiegene Sensibilität der Hersteller, die an dem gesunkenen Durchschnittsalter (etwa ein Jahr) der betroffenen Fahrzeuge ablesbar sei.

Der Club regt an, eine zentrale Rückrufdatenbank beim Kraftfahrt Bundesamt (KBA) einzurichten, welche die Fahrzeug-Ident-Nummer (FIN) jedes Fahrzeugs mit Rückrufen verknüpft und allen Verbrauchern zugänglich ist. Daran sei dann erkennbar, ob eventuell eine Aktion durchgeführt werden muss, um den Pkw ummelden zu können. Alternativ dazu fänden Käufer eines Gebrauchtwagens schon jetzt auf der Rückrufdatenbank des ADAC Informationen über die Art und Zahl etwaiger Rückrufe des Wunschautos.

Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der 1,3 Millionen Rückrufe 2016 entfielen laut ADAC auf fehlerhafte Airbags und nicht funktionierende Gurtstraffer. Dahinter folgen Probleme mit Fenstern, Türen und der Karosserie (14 Prozent) und bei der Wegfahrsperre bzw. Zündung (7 Prozent).

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