Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Deutschen Richterbundes (DRB) bei den Gerichten mehr als 10.000 Eilverfahren und Klagen gegen Corona-Auflagen eingegangen. "Die Gerichte haben Maßnahmen des Infektionsschutzes inzwischen in tausenden Verfahren überprüft und nötigenfalls korrigiert", sagte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ, Montagsausgabe). "Ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen zeichnet sich auch in diesem Jahr in vielen Gerichten bislang nicht ab."
Zum größten Teil hätten die Gerichte "die angegriffenen Corona-Beschränkungen" bislang bestätigt, sagte Rebehn weiter. Wenngleich die Streitfälle die zuständigen Kammern stark auslasteten, seien die Verfahrenszahlen infolge der Pandemie für die Verwaltungsgerichte aber insgesamt gut zu bewältigen.
Die Bürger wehrten sich dem Bericht zufolge gegen Kontaktverbote und geschlossene Schulen, gegen Testpflichten und Quarantäne-Auflagen, gegen Maskenpflichten auf Straßen und Plätzen oder gegen Versammlungsverbote. Kinos und Restaurants, Hotels und Konzertveranstalter, Fitnessstudios und Spielhallen wollen demnach vor Gerichten erreichen, dass sie ihre Betriebe wieder öffnen dürfen oder zumindest einen finanziellen Ausgleich für im Lockdown erlittene Einbußen erhalten.
Während die 51 Verwaltungsgerichte in Deutschland laut "NOZ" von März bis Dezember 2020 mehr als 6000 Corona-Verfahren verzeichnet haben, melden die 15 Oberverwaltungsgerichte und Verwaltungsgerichtshöfe für diesen Zeitraum mehr als 3000 Klagen und Eilanträge. Hinzu kommen dem Bericht zufolge hunderte Corona-Verfahren, die 2020 beim Bundesverfassungsgericht und den Landesverfassungsgerichten zu bearbeiten waren.
Bei den Fallzahlen liege Nordrhein-Westfalen bundesweit an der Spitze, berichtete die "NOZ". Die sieben Verwaltungsgerichte und das Oberverwaltungsgericht des Landes hätten 2020 rund 2000 Corona-Verfahren erreicht.
Auf Platz zwei folgt demnach Bayern, wo die sechs Verwaltungsgerichte und der Verwaltungsgerichtshof fast 1500 Eingänge verzeichnet haben. Niedersachsen liegt mit rund tausend einschlägigen Verfahren an seinen sieben Verwaltungsgerichten und am Oberverwaltungsgericht Lüneburg bundesweit auf Platz drei.
Brennpunkte
SPERRFRIST 01.00 Uhr: Richterbund: Mehr als 10.000 Eilverfahren und Klagen gegen Corona-Auflagen
- AFP - 8. März 2021, 01:43 Uhr

Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Deutschen Richterbundes (DRB) bei den Gerichten mehr als 10.000 Eilverfahren und Klagen gegen Corona-Auflagen eingegangen. 'Die Gerichte haben Maßnahmen des Infektionsschutzes inzwischen in tausenden Verfahren überprüft und nötigenfalls korrigiert', sagte DRB-Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn der 'Neuen Osnabrücker Zeitung' (NOZ, Montagsausgabe). 'Ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen zeichnet sich auch in diesem Jahr in vielen Gerichten bislang nicht ab.'
Weitere Meldungen
Die vom Iran angekündigte verstärkte Urananreicherung auf 60 Prozent ist nach den Worten von Präsident Hassan Ruhani eine Reaktion der Islamischen Republik auf Israels "nuklearen
MehrDie Zahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent gestiegen. Im Dezember 2020 gab es rund 14.000
MehrBundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erhebt schwere Vorwürfe gegen Russland in Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt. "Mein Eindruck ist, dass die
MehrTop Meldungen
Wiesbaden - Im Jahr 2020 haben rund 465.200 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Das waren 9,4 Prozent weniger als
MehrVom Flug zum Zug: In der Corona-Pandemie bewerben sich hunderte Beschäftigte von Fluggesellschaften bei der Deutschen Bahn (DB). Allein in den vier Monaten bis Ende Februar habe
MehrBerlin - Wer für sein Hochschulstudium Gebühren bezahlen muss, absolviert schneller und häufiger seinen Abschluss als in Studiengängen, die kostenlos sind. Gleichzeitig schrecken
Mehr