Gesundheit

Wenn Schlafmangel energielos macht

  • Rudolf Huber/mp - 28. September 2020, 13:14 Uhr

Die Zahlen sind bedenklich: Etwa jeder dritte Erwachsene in Deutschland kämpft mit Ein- oder Durchschlafstörungen, bei fast jedem zehnten ist der Schlafmangel so groß, dass er tagsüber müde und energielos ist.


Die Zahlen sind bedenklich: Etwa jeder dritte Erwachsene in Deutschland kämpft mit Ein- oder Durchschlafstörungen, bei fast jedem zehnten ist der Schlafmangel so groß, dass er tagsüber müde und energielos ist.

Laut Experten bringen Stress im Job oder private Sorgen Menschen um ihre Nachtruhe. Aber auch Depressionen, Schilddrüsen- oder Herz-/Kreislauferkrankungen können der Auslöser sein. Die Fallzahlen haben sich in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdreifacht. Das hat das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF-Institut) der AOK Rheinland/Hamburg herausgefunden. Ausgewertet wurden die Daten einiger Tausend Arbeitnehmer zwischen Rhein und Ruhr.

Die Konsequenz aus dieser Entwicklung: Immer häufiger führen Schlaflosigkeit und die damit verbundenen gesundheitlichen Beschwerden zu Attesten. "In der Gruppe der Krankheiten des Nervensystems und der Sinnesorgane rangieren organische Schlafstörungen bereits auf Rang zwei, direkt hinter der Migräne, wenn es um die Gründe für eine Krankschreibung geht", heißt es bei der Krankenkasse.

Liegen den Schlafproblemen weder psychische noch organische Ursachen zugrunde, sind die Gründe häufig im persönlichen Verhalten der Betroffenen zu finden. Müdigkeit und Schlaf werden stark vom Licht gesteuert. Die Beleuchtung von Smartphone-Displays oder E-Book-Readern beispielsweise kann die Aktivierung des Schlafhormons Melatonin hemmen. Auch der Konsum von Kaffee oder Alkohol sowie schwer verdaulicher Speisen am Abend kann die Schlafqualität beeinträchtigen.

Zu geeigneten Maßnahmen für besseren Schlaf zählen ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, frische Luft im Schlafzimmer, eine bildschirmfreie Zeit vor dem Zubettgehen oder auch Entspannungstechniken und Abendrituale.

Wichtiger Aspekt: Der Schlafbedarf unterscheidet sich von Mensch zu Mensch teils deutlich. Laut Robert-Koch-Institut liegt er in Deutschland bei durchschnittlich sieben Stunden und 14 Minuten. Kleinkinder brauchen am meisten Schlaf, während ältere Menschen nicht weniger schlafen, sondern nur weniger Tiefschlafphasen durchlaufen.

Weitere Meldungen

Vereinfachte Diagnose von Augenkrankheit


Uveitis ist eine seltene entzündliche Augenerkrankung. Vor allem die posteriore und die Panuveitis sind mit einer schlechten Prognose und einem langwierigen

Mehr
Apps auf Rezept: Techniker Krankenkasse beklagt Preisspirale

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat eine Preisspirale bei Apps auf Rezept beklagt. Der Durchschnittspreis für digitale Gesundheitsanwendungen erhöhte sich von 2020 bis 2023 um 50

Mehr
KKH-Analyse: Essstörungen bei Mädchen stark angestiegen

Essstörungen haben besonders bei Mädchen stark zugenommen. Wie aus Daten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) vom Donnerstag hervorgeht, stiegen die Fälle von Magersucht, Bulimie

Mehr

Top Meldungen

Dobrindt droht mit U-Ausschuss zu Entscheidung um Atomausstieg

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, droht nach Berichten über angebliche Täuschungen im Bundeswirtschaftsministerium

Mehr
GDL-Mitglieder votieren in Urabstimmung für Bahn-Tarifabschluss

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Die Mitglieder der Lokomotivführergewerkschaft GDL haben in einer Urabstimmung zu 77 Prozent für die Annahme des mit der Deutschen Bahn

Mehr
Özdemir: Weiter zu viel Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Viele verarbeitete Lebensmittel in Deutschland enthalten weiter zu viel Zucker, Fette oder Salz. Das geht aus einem Zwischenbericht zur

Mehr