Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der CDU-Gesundheitspolitiker Hendrik Streeck hat in der Debatte um die medizinische Versorgung von Hochbetagten nachgelegt und ein Umdenken im Gesundheitssystem und mehr Fokus auf die menschlichen Bedürfnisse der Patienten gefordert.
"Wie verbinden wir in einer alternden Gesellschaft das, was Menschen brauchen, mit dem, was unsere Innovationen ermöglichen - und was würdevoll ist? Es geht nicht ums Sparen, sondern darum, Menschen etwas zu ersparen: Wie wir sie in ihren letzten Lebensphasen verantwortungsvoll begleiten - statt sie aus falschen Anreizen zu überversorgen", schreibt Streeck in einem Gastbeitrag für die "Rheinische Post" (Samstagsausgabe).
"Der Reflex lautet oft: Lebensverlängerung ist immer das höchste Ziel. Doch wer je erlebt hat, wie ein hochbetagter Mensch auf einer Intensivstation um sein Leben ringt, weiß: Nicht alles, was medizinisch möglich ist, ist auch menschlich vertretbar", argumentiert Streeck. "Wenn die Wahrscheinlichkeit zu sterben größer ist, als die zu genesen, dürfen weder Kosten noch theoretische Möglichkeiten entscheiden. Sondern der Wunsch des Menschen. Seine Würde. Sein Frieden", so der CDU-Politiker.
In Deutschland würden ältere, hoch fragile Menschen nicht selten "tot operiert" - nicht aus Böswilligkeit, sondern weil das System falsche Anreize setze. "Ein minimalinvasiver Herzklappenersatz oder die fünfte Hüftprothese - Eingriffe, die technisch brillant, rechtlich abgesichert und lukrativ sind - werden allzu oft durchgeführt, ohne dass die entscheidende Frage gestellt wird: Verbessert das das Leben? Oder verlängert es nur Leiden?", mahnt Streeck.
Er fordert: "Manchmal ist die größere Fürsorge, nicht alles zu tun, was man kann. Diese Debatte gehört in die Ärzteschaft - ihre Selbstverwaltung ist essenziell. Aber sie gehört auch in die Gesellschaft, etwa über den Ethikrat." Und weiter: "Wir müssen Gesundheit vergüten, statt Krankheit. Wir müssen Pflegekräfte, Hausärzte und Angehörige stärken, damit Behandlung zuhause möglich ist. Und wir müssen in Strukturen investieren, die Würde ermöglichen - statt in Eingriffe, die Erlöse bringen, aber keine Lebenszeit", so Streeck.
Lifestyle
Streeck fordert Paradigmenwechsel im Gesundheitssystem
- dts - 15. November 2025
.
Weitere Meldungen
Er war der Großmeister des Überziehens - doch seine letzte große Show hat Thomas Gottschalk vor dem Ende vorzeitig verlassen: Die 75 Jahre alte Fernsehlegende trat Samstagabend
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Grünen fordern die Einführung eines Pflege-Deckels von 1.000 Euro in der stationären Pflege. Das geht aus einem Papier der
MehrEr war der Großmeister des Überziehens - doch seine letzte große Show hat Thomas Gottschalk vor dem Ende vorzeitig verlassen: Die 75 Jahre alte Fernsehlegende trat Samstagabend
MehrTop Meldungen
Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Die deutschen Autohändler rechnen mit deutlich mehr Verkäufen wegen der angekündigten Kaufprämie für Elektroautos. Dadurch werde der Verkauf
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Paket- und Logistikriese DHL (Deutsche Post) erwartet zuverlässige Zustellungen im Weihnachtsgeschäft. Das sagte Vorstandschef Tobias Meyer
MehrFrankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Die Lokführer-Gewerkschaft GdL lobt die Pläne von Bahnchefin Evelyn Palla, das Topmanagement des Konzerns um die Hälfte abzubauen.
Mehr














