Brennpunkte

Greenpeace: Klimakrise verstärkt weltweit Fluchtbewegungen

  • AFP - 18. Juni 2025, 13:07 Uhr
Bild vergrößern: Greenpeace: Klimakrise verstärkt weltweit Fluchtbewegungen
Überschwemmungen im Oktober 2024 in Nigeria
Bild: AFP

Die zunehmende Erderwärmung und deren Folgen führen weltweit zu mehr und stärkeren Fluchtbewegungen. Das geht aus einer am Mittwoch in Hamburg veröffentlichten Studie im Auftrag von Greenpeace hervor.

Die zunehmende Erderwärmung und deren Folgen führen weltweit zu mehr und stärkeren Fluchtbewegungen. Das geht aus einer am Mittwoch in Hamburg veröffentlichten Studie der Universität der Hansestadt und der Gesellschaft für Umwelt- und Entwicklungsforschung im Auftrag von Greenpeace hervor. Zwar sei der Klimawandel selten die einzige Fluchtursache, bestehende Probleme würden dadurch aber verstärkt oder ihr Entstehen beschleunigt.

Dies gelte vor allem in Regionen mit schwachen Institutionen oder hoher sozialer Ungleichheit, heißt es in der anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni veröffentlichten Analyse. "Besonders betroffen sind Länder, in denen Überschwemmungen, Hitze oder Wasserknappheit auf fragile sozialpolitische Strukturen treffen", erklärte Greenpeace. Verwiesen wurde auf Beispiele in Afrika südlich der Sahara oder in Süd- und Südostasien.

Die Klimafolgen führen der Studie zufolge in immer mehr Regionen zu Hunger, Vertreibung und wachsender Gewalt. "Das Resultat sind zunehmende Verteilungskonflikte, Binnenmigration und gewaltsame Auseinandersetzungen", warnen die Autorinnen und Autoren. Damit gewinne die Erderwärmung auch sicherheitspolitisch weiter an Bedeutung.

"Die Klimakrise verschärft soziale Spannungen und destabilisiert Regionen weltweit", erklärte der Klima- und Migrationsexperte von Greenpeace, Fawad Durrani. "Statt Grenzen hochzuziehen, sollte die Bundesregierung Menschen, die ihre Heimat durch die Klimakrise und Krieg verlieren, mit sicheren Aufnahmeprogrammen unterstützen", forderte er weiter.

Laut der Studie waren 2024 weltweit über 83 Millionen Menschen innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht, etwa doppelt so viele wie zehn Jahre zuvor. "Ausgerechnet Länder, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, zahlen heute den höchsten Preis", erklärte dazu Durrani. Hauptverursacher der Klimakrise seien hingegen wohlhabende Industriestaaten. Diese stünden daher "in der Verantwortung, ihren CO2-Ausstoß schnell zu senken und die betroffenen Länder finanziell zu unterstützen".

Greenpeace wies unter Berufung auf die Studie darauf hin, dass neben Regionen des globalen Südens auch europäische Staaten zunehmend von Klimafolgen betroffenen seien. "Auch in Europa verlieren Menschen infolge der Klimakrise ihre Heimat", hieß es unter Hinweis etwa auf die Flutkatastrophe im spanischen Valencia oder die Überschwemmungen in Süddeutschland im vergangenen Jahr. In beiden Fällen hätten fehlender Hochwasserschutz und die weitgehende Versiegelung ehemaliger Überflutungsflächen die Lage verschärft.

Weitere Meldungen

Mit Auto in Menschenmenge in Los Angeles gerast: Fahrer in Polizeigewahrsam

Der Fahrer, der mutmaßlich mit seinem Auto in eine Menschenmenge in Los Angeles gerast ist und dutzende Menschen verletzt hat, ist in Polizeigewahrsam genommen worden. Der Mann

Mehr
Mindestens 37 Tote nach Bootsunglück in Halong-Bucht in Vietnam

Nach dem Kentern eines Touristenboots während eines Sturms in der berühmten Halong-Bucht in Vietnam mit 37 Toten hält die Suche nach Vermissten am Sonntag weiter an. An Bord

Mehr
Drusen erobern Stadt Suwaida in Südsyrien vollständig zurück

Nach tagelangen Gefechten haben Kämpfer der islamischen Minderheit der Drusen die Stadt Suwaida im Süden Syriens nach Angaben von Aktivisten vollständig unter ihre Kontrolle

Mehr

Top Meldungen

Verivox: Wärmepumpe heizt fast halb so teuer wie Gasheizung

Heidelberg (dts Nachrichtenagentur) - Wer mit einer Wärmepumpe anstatt mit einer Gastherme heizt, kann einer neuen Berechnung zufolge das eigene Haushaltsbudget deutlich

Mehr
EU plant Verbrenner-Verbot für Firmenflotten und Mietautos

Die EU-Kommission plant nach Angaben der "Bild am Sonntag" ab dem Jahr 2030 ein Verbrenner-Verbot für Mitwagenanbieter und Firmenflotten. Davon wären 60 Prozent des

Mehr
Außenminister warnt USA vor Eskalation des Zollkonflikts

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) ist zuversichtlich, dass der Zollkonflikt mit den USA noch auf der Zielgeraden entschärft werden

Mehr