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Chinesen gegen hohe Zahlungen eingeschleust: Festnahmen in Schleswig-Holstein

  • AFP - 21. Mai 2025, 15:55 Uhr
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Beamte der Bundespolizei
Bild: AFP

Bei einer großangelegten Razzia sind drei Mitglieder einer Schleuserbande aus Schleswig-Holstein festgenommen worden. Die drei Beschuldigten sollen eine Vielzahl chinesischer Staatsbürger eingeschleust haben.

Bei einer großangelegten Razzia sind drei Mitglieder einer Schleuserbande aus Schleswig-Holstein festgenommen worden. Gegen einen 44-jährigen Mann aus der Gemeinde Harrislee sowie gegen eine 52-jährige Frau einen 67-jährigen Mann aus Husum seien Haftbefehle vollstreckt worden, teilten die Staatsanwaltschaft Flensburg und die Bundespolizei in Rostock am Mittwoch gemeinsam mit. Die drei sollen eine Vielzahl chinesischer Staatsbürger eingeschleust haben.

Den Behörden zufolge warben die Schleuser online mit der Immigration im Rahmen des beschleunigten Fachkräfteverfahrens. Pro Geschleustem verlangten sie bis zu 230.000 Euro. Sie stellten die Anwärter zum Schein an, damit sie als Fachkraft in einem deutschen Unternehmen mit unbefristetem Arbeitsvertrag eine sogenannte Blaue Karte EU bekamen. Diese berechtigt zu einem nahezu bedingungslosen Aufenthalt von vier Jahren in der EU.

Die angeblichen Gehaltszahlungen fanden zwar statt und landeten auf Konten der Eingeschleusten, allerdings hatten lediglich die Beschuldigten Zugriff auf diese Konten. Die Geschleusten mussten hingegen eine sechsstellige stille Einlage als Investition in die Firma der Beschuldigten beziehungsweise in Firmen von eingeweihten Geschäftspartnern zahlen.

Der Hauptbeschuldigte aus Harrislee an der deutsch-dänischen Grenze verantwortete aus Sicht der Ermittler in dem Unternehmen die Bereiche Mitarbeiterführung, Finanzplanung, Investment, Rechnungswesen und Buchführung. Der Mann und die Frau aus Husum sollen sich nach der Anwerbung der chinesischen Investoren unter anderem um Verträge, Vollmachten und Anmeldungen sowie den letztendlichen Erhalt der Niederlassungserlaubnis gekümmert haben.

Bei der Razzia, an der 750 Beamte der Bundespolizei mitwirkten, wurden insgesamt 38 Wohnungen und Geschäftsräume sowohl der Beschuldigten als auch von Geschleusten durchsucht. Diese befanden sich in den Bundesländern Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Es wurden Beweismittel und Bargeld beschlagnahmt sowie Vermögen in Höhe von mehr als fünf Millionen Euro gesichert.

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