Politik

Meloni: Papst Leo XIV. zur Ausrichtung von Ukraine-Gesprächen im Vatikan bereit

  • AFP - 21. Mai 2025, 15:19 Uhr
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Meloni und Leo XIV. bei der Amtseinführung des Papstes am Sonntag
Bild: AFP

Der Vatikan steht als Gastgeber für Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien Russland und Ukraine bereit, wie Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni nach einem Gespräch mit Papst Leo XIV. erklärte.

Der Vatikan steht italienischen Regierungsangaben zufolge als Gastgeber für Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen den Kriegsparteien Russland und Ukraine bereit. Papst Leo XIV. habe gegenüber Regierungschefin Giorgia Meloni seine Bereitschaft erklärt, "anstehende Gespräche zwischen den Parteien im Vatikan auszurichten", teilte Melonis Büro mit. Die ukrainische Nationalgarde berichtete am Mittwoch von einem russischen Luftangriff, durch den sechs Soldaten getötet wurden. Die russische Armee meldete, sie habe in der Nacht binnen zwölf Stunden fast 160 ukrainische Drohnen abgewehrt.  

Die italienische Ministerpräsidentin habe dem Papst für sein "unerschütterliches Engagement für den Frieden" gedankt, hieß es aus Melonis Büro weiter. Zudem habe Meloni am Dienstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und mehreren weiteren Spitzenpolitikern gesprochen, um eine "enge Koordinierung" im Hinblick auf mögliche Friedensverhandlungen aufrechtzuerhalten.

US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin hatten am Montag ihr drittes Telefonat zum Ukraine-Krieg geführt. Der US-Präsident erklärte im Anschluss, Moskau und Kiew könnten "sofort" Verhandlungen über eine Waffenruhe beginnen. Putin sagte, Russland sei bereit, gemeinsam mit der ukrainischen Regierung ein "Memorandum" zur Vorbereitung eines "möglichen künftigen Friedensabkommens" zwischen beiden Staaten auszuarbeiten.

Der Kreml wies am Mittwoch Vorwürfe der Ukraine und Europas zurück, wonach Putin die Friedensgespräche verzögere. Er erklärte, er werde seine Bedingungen für eine Waffenruhe nennen - ohne jedoch Angaben zu einem Zeitpunkt zu machen. 

Die gegenseitigen Angriffe zwischen Russland und der Ukraine wurden unterdessen fortgesetzt. Bei einem russischen Luftangriff auf ein Übungsgelände der ukrainischen Armee wurden nach Angaben der ukrainischen Nationalgarde sechs Soldaten getötet. Mehr als zehn weitere Soldaten wurden verletzt. Der Angriff sei während einer Übung auf einem Schießplatz in der Grenzregion Sumy erfolgt, hieß es weiter. 

Das russische Verteidigungsministerium hatte am Dienstagabend mitgeteilt, eine Rakete auf das Übungsgelände abgefeuert zu haben. Auf von Moskau veröffentlichten Bildern, die den Angriff zeigen sollen, war ein Brand und schwarzer Rauch zu sehen. Die russische Armee erklärte ihrerseits am Mittwochmorgen, in den Regionen Brjansk, Kursk und Moskau binnen zwölf Stunden 159 ukrainische Drohnen abgewehrt zu haben.

Delegationen aus Russland und der Ukraine hatten in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren direkte Gespräche geführt. Die Gespräche in Istanbul endeten aber ohne Annäherung in der Frage einer Waffenruhe. Die Konfliktparteien einigten sich zwar auf einen Gefangenenaustausch und erörterten ein mögliches Treffen zwischen Putin und Selenskyj - doch es gab kaum Anzeichen für Fortschritte zur Beendigung des Krieges.

 kbh/ju

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