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Geplanter Anschlag auf Synagoge in Halle: 19-Jähriger in Schweiz festgenommen

  • AFP - 29. April 2025, 10:53 Uhr
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Synagoge in Halle an der Saale
Bild: AFP

Wegen eines geplanten rechtsextremistischen Anschlags auf die Synagoge in Halle ist ein 19-Jähriger in der Schweiz festgenommen worden. Er soll seine Anschlagspläne wiederholt bei einem Messengerdienst angekündigt und sich eine Waffe beschafft haben.

Wegen eines geplanten rechtsextremistisch motivierten Anschlags auf die Synagoge in Halle an der Saale ist ein 19-Jähriger in der Schweiz festgenommen worden. Er soll zwischen Juli vergangenen Jahres und Februar seine Anschlagspläne wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt und sich eine Langwaffe beschafft haben, wie die Staatsanwaltschaft Halle am Dienstag mitteilte.

Gegen den Tatverdächtigen wird wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe ermittelt. Ein konkreter Zeitpunkt für die Durchführung der Tat stand der Staatsanwaltschaft zufolge nach derzeitigem Ermittlungsstand noch nicht fest. Der Beschuldigte selbst bestreitet demnach, die Anschlagspläne ernsthaft verfolgt zu haben.

Der 19-Jährige, der zur Tatzeit in der Schweiz gelebt und zuvor in Halle an der Saale gewohnt hatte, wurde am 14. Februar von den Schweizer Behörden festgenommen. Bei seiner Festnahme wurde neben elektronischen Kommunikationsmitteln auch eine funktionsfähige Langwaffe beschlagnahmt. Am Dienstag vergangener Woche wurde der Beschuldigte nach Deutschland überstellt, wo ihm dann der Haftbefehl verkündet wurde. Die Auswertung der beschlagnahmten Beweismittel und die Ermittlungen dauerten an.

Die "Mitteldeutsche Zeitung" hatte bereits im März über einen möglichen Anschlagsplan auf die Synagoge in Halle und die Festnahme eines Tatverdächtigen in der Schweiz berichtet. Die Staatsanwaltschaft wollte den Bericht damals zunächst nicht bestätigen.

Auf die Synagoge in der sachsen-anhaltischen Stadt wurde schon einmal ein Anschlag verübt. Der Rechtsextremist Stephan B. hatte am 9. Oktober 2019 versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur das jüdische Gotteshaus in Halle zu stürmen und die dort versammelten 52 Gemeindemitglieder zu töten. Das scheiterte an der gesicherten Eingangstür und Ladehemmungen seiner selbstgebauten Waffen.

Unmittelbar danach erschoss der Attentäter in der Stadt eine Passantin auf der Straße und einen jungen Mann in einem Dönerimbiss. Im Jahr 2020 wurde der Täter wegen zweifachen Mordes und dutzendfachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt. Außerdem ordnete das Gericht anschließende Sicherungsverwahrung an.

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