Wirtschaft

Rechnungshof rügt Wissing erneut wegen mangelnder Kontrolle der DB

  • AFP - 11. Dezember 2024, 14:04 Uhr
Bild vergrößern: Rechnungshof rügt Wissing erneut wegen mangelnder Kontrolle der DB
ICE der Deutschen Bahn
Bild: AFP

Der Bundesrechnungshof hat erneut das Bundesverkehrsministerium und den amtierenden Minister Volker Wissing (parteilos) wegen mangelnder Kontrolle der Deutschen Bahn (DB) gerügt.

Der Bundesrechnungshof hat erneut das Bundesverkehrsministerium und den amtierenden Minister Volker Wissing (parteilos) wegen mangelnder Kontrolle der Deutschen Bahn (DB) gerügt. Die Steuerung durch den Bund sei "nach wie vor unzureichend", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Vermerk des Rechnungshofes. Die Behörde forderte in insgesamt drei Beratungsberichten, der Bund müsse "endlich" seiner Verantwortung als Eigentümer nachkommen. 

Die von Wissing Mitte 2022 ins Leben gerufene "Steuerungsgruppe Transformation DB AG" hat laut Bericht nicht zu mehr Einfluss auf den Konzern geführt: Die DB AG habe an wichtigen Stellen freie Hand; sie setze sich an entscheidenden Stellen gegen den Bund durch, ergab die Prüfung des Rechnungshofes. Die fachlichen Vorschläge der Steuerungsgruppe werden demnach unzureichend umgesetzt – "nicht zuletzt aufgrund fehlender Unterstützung durch die Hausleitung" des Ministeriums. 

Der Bund ist alleiniger Eigentümer der DB AG - bei fast der Hälfte der finanziell bedeutsamen DB-Gesellschaften besitzt der Bund aber kein Mandat im jeweiligen Aufsichtsrat, wie der Rechnungshof kritisierte. Bei zwei dieser Gesellschaften gibt es demnach sogar keinen Aufsichtsrat.

Selbst wenn der Bund Aufsichtsratsmandate wahrnehme, liege sein Stimmenanteil bei maximal 17 Prozent. "Das sichert keinen ausreichenden Einfluss des Bundes auf die Tochter- und Enkelgesellschaften der DB AG." 

Der Rechnungshof monierte, dass sich die wirtschaftliche Lage der DB weiter verschlechtert habe. Mit 2,4 Milliarden Euro fuhr der Konzern 2023 den zweithöchsten Verlust seit der Bahnreform 1994 ein. Trotz gegenteiliger Prognosen der Bahn habe sich dieser Abwärtstrend im ersten Halbjahr 2024 fortgesetzt. 

Der Vorstand der Bahn hatte im September einen vom Bundesverkehrsminister eingeforderten Sanierungsplan vorgelegt. Wissing hatte neben mehr Pünktlichkeit vor allem auch eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit des Bahnkonzerns etwa über Einsparungen beim Verwaltungspersonal des Konzerns gefordert. 

Weitere Meldungen

SPD will Kauf von E-Autos fördern - Miersch kritisiert Pro-Verbrenner-Kurs von Merz

Die SPD hat am Freitag einen Fünf-Punkte-Plan zur Stärkung der Automobilindustrie in Deutschland vorgelegt. Ein Schwerpunkt ist dabei die Förderung der Elektromobilität, unter

Mehr
Keine Hinweise auf Ausbreitung von MKS in Brandenburg - Eilverordnung läuft aus

Brandenburg gibt vorsichtig Entwarnung: Die Maul- und Klauenseuche (MKS) hat sich nach bisherigen Erkenntnissen nicht weiter ausgebreitet. Das Landwirtschaftsministerium in

Mehr
Bierbrauer trotz leichten Absatzrückgangs zufrieden mit Geschäftsjahr 2024

Die deutschen Bierbrauer sind unter dem Strich trotz eines leichten Absatzrückgangs im vergangenen Jahr zufrieden mit der Geschäftsentwicklung. Finale Zahlen lägen noch nicht

Mehr

Top Meldungen

Van Aken fordert Mindestlohn-Erhöhung auf 15,12 Euro

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Vor dem Linken-Parteitag zur Bundestagswahl hat Parteichef Jan van Aken eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15,12 Euro gefordert. Damit werde das

Mehr
Netzagentur: Niedrigere Temperaturen führen zu höherem Gasbedarf

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Die derzeit niedrigeren Temperaturen in Deutschland führen Angaben der Bundesnetzagentur (BnetzA) zufolge zu einem aktuell höheren Gasbedarf.

Mehr
Habeck will garantierte Preise für Erzeuger von Solarstrom senken

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Grünen-Kanzlerkandidat und Wirtschaftsminister Robert Habeck schlägt vor, die durch das EEG garantierten Preise für Erzeuger von Solarstrom zu

Mehr