Brennpunkte

Hisbollah gibt Angriffe auf mehrere israelische Militärstützpunkte bekannt

  • AFP - 7. November 2024, 03:23 Uhr
Bild vergrößern: Hisbollah gibt Angriffe auf mehrere israelische Militärstützpunkte bekannt
Nach israelischem Angriff auf südliche Vororte Beiruts
Bild: AFP

Die libanesische Hisbollah hat nach eigenen Angaben mehrere Militärstützpunkte in Israel angegriffen. Dabei habe sie mit einem 'Drohenschwarm' erstmals die Fallschirmjäger-Basis Bilu südlich von Tel Aviv ins Visier genommen.

Die libanesische Hisbollah hat nach eigenen Angaben mehrere Militärstützpunkte in Israel angegriffen. Dabei habe sie mit einem "Drohenschwarm" erstmals die Fallschirmjäger-Basis Bilu südlich von Tel Aviv ins Visier genommen, erklärte die vom Iran unterstützte Miliz am Mittwoch. Zudem meldete die Hisbollah einen erneuten Angriff mit Drohnen und Raketen auf den Marinestützpunkt Stella Maris nordwestlich von Haifa. Indes erklärte das libanesische Gesundheitsministerium, dass bei israelischen Angriffen auf den Ostlibanon am Mittwoch 40 Menschen getötet worden seien.

Bereits bis Mittwochnachmittag hatte die Hisbollah vom Libanon aus nach Armeeangaben "etwa 120" Geschosse auf Israel abgefeuert. Zuvor waren im Norden und im Zentrum des Landes Alarmsirenen ertönt, darunter auch in der Küstenmetropole Tel Aviv und in der Nähe des Flughafens Ben Gurion. Als Ziel des massiven Raketenbeschusses gab die Hisbollah einen anderen israelischen Armeestützpunkt südlich von Tel Aviv an. 

Die israelische Armee erklärte, sie habe mehrere Geschosse abgefangen. Ein herabgefallenes Projektil sei in Zentralisrael festgestellt worden, hieß es weiter. Ob der Armeestützpunkt Zrifin nahe dem Ben-Gurion-Flughafen getroffen wurde, verlautete zunächst nicht.

Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP in Tel Aviv hörte das Geräusch von Abfangjägern der Luftabwehr, nachdem kurz nach 16.00 Uhr (Ortszeit) der Raketenalarm ausgelöst worden war. Auf Bildern in den Online-Netzwerken war zu sehen, wie nahe dem Flughafen Rauch aufstieg. AFP-Aufnahmen vom Flughafen zeigten jedoch keine Schäden auf der Start- und Landebahn.

Die israelische Flughafenbehörde erklärte, der Betrieb des internationalen Flughafens sei nicht beeinträchtigt worden. Der Ben-Gurion-Flughafen sei geöffnet, der Flugverkehr verlaufe "normal", sagte eine Behördensprecherin der AFP. Start- und Landebahn seien nicht beeinträchtigt.

Das israelische Militär meldete zudem, im Süden des Landes ein aus dem Zentrum des Gazastreifens abgefeuertes Geschoss abgefangen zu haben. Dieses sei nahe dem Kibbuz Kissufim auf israelisches Staatsgebiet eingedrungen und von der Luftwaffe getroffen worden.

Israel attackierte nach dem massiven Raketenbeschuss erneut Ziele im Süden von Beirut. Die israelische Armee hatte rund eine Stunde zuvor Evakuierungsaufforderungen an die dortige Bevölkerung verbreitet.

Nach Angaben von Augenzeugen löste einer der Angriffe eine laute Explosion aus, die in einem großen Teil von Beirut zu hören war. Libanesische Staatsmedien berichteten von neun israelischen Angriffen, die den Süden Beiruts getroffen hätten.

Zuvor hatte die staatliche libanesische Nachrichtenagentur Ani über israelische Angriffe auf die südlibanesische Stadt Nabatäa berichtet. Mit massiven Angriffen nahm Israels Armee zudem die Stadt Baalbek im Osten des Landes ins Visier. Für Nabatäa hatte sie zuvor Evakuierungsaufforderungen verbreitet, für Baalbek nach Angaben eines AFP-Korrespondenten nicht.

"Bei einer Reihe von israelischen Angriffen auf die Bekaa-Ebene und Baalbek" seien am Mittwoch "40 Menschen getötet und 53 verletzt" worden, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium in einer vorläufigen Bilanz. 

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hatte einen Tag nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit regelmäßigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Als Reaktion beschoss Israel Ziele im Nachbarland. Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Libanon deutlich verstärkt und zudem Ende September auch Bodeneinsätze gegen Stellungen der pro-iranischen Miliz im Südlibanon begonnen.

Weitere Meldungen

Hamas-Behörde: 20 Tote bei israelischem Angriff auf Vertriebenenlager im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge 20 Menschen getötet worden, darunter fünf Kinder. Zudem gebe es "dutzende

Mehr
Frankreichs Premier Barnier appelliert an "Verantwortung" der Abgeordneten

Frankreichs Premierminister Michel Barnier hat kurz vor dem möglichen Sturz seiner Regierung durch ein Misstrauensvotum an die "Verantwortung" der Abgeordneten appelliert. "Die

Mehr
Kriegsgefahr: Stoltenberg kritisiert Eskalationsrhetorik

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der ehemalige Nato-Chef Jens Stoltenberg hat davor gewarnt, die Gefahr eines Krieges mit Russland zu überzeichnen. Man dürfe "keine

Mehr

Top Meldungen

Bundesregierung wertet Fußball-EM als "wirtschaftlich erfolgreich"

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Fußball-EM im Sommer ist nach Angaben der Bundesregierung für Deutschland "wirtschaftlich erfolgreich" gewesen. Die Gesamtwertschöpfung

Mehr
FDP fordert wegen Northvolt Rücktritt Habecks

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Angesichts der drohenden Millionenausfälle von Steuergeld im Zusammenhang mit der Insolvenz des Batterieherstellers Northvolt fordert die FDP

Mehr
Baywa will 1.300 Stellen abbauen

München (dts Nachrichtenagentur) - Der Agrarkonzern Baywa will bis Ende 2027 ca. 1.300 Vollzeitstellen abbauen. Der Großteil des Stellenabbaus solle nicht in der Fläche

Mehr