Gesundheit

Entwarnung in Hamburg: Verdacht auf Infektion mit Marburg-Virus nicht bestätigt

  • AFP - 3. Oktober 2024, 11:37 Uhr
Bild vergrößern: Entwarnung in Hamburg: Verdacht auf Infektion mit Marburg-Virus nicht bestätigt
Hauptbahnhof Hamburg
Bild: AFP

Der Verdacht auf das hochgefährliche Marburg-Virus in Hamburg hat sich nicht bestätigt. Die beiden Menschen, die
zur Untersuchung in ein Krankenhaus kamen, wurden negativ getestet. Es besteht laut Sozialbehörde keine Gefahr für Dritte.

Der Verdacht auf das hochgefährliche Marburg-Virus in Hamburg hat sich nicht bestätigt. Die beiden Menschen, die am Mittwoch zur Untersuchung in ein Krankenhaus kamen, wurden nach Angaben der Sozialbehörde vom Donnerstag negativ getestet. Es bestehe keine Gefahr für Dritte.

Die beiden waren mit einem Flugzeug von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort aus per Zug nach Hamburg gereist. In Ruanda wurden seit September 29 Infektionen mit dem Marburg-Virus bestätigt, elf Menschen starben. Einer der beiden Menschen in Hamburg hatte den Angaben zufolge im Rahmen seines Medizinstudiums in einem Krankenhaus in dem ostafrikanischen Land gearbeitet, in dem auch mit dem Marburg-Virus infizierte Patienten behandelt wurden. 

Aus Sorge, sich in Ruanda mit einer tropischen Krankheit infiziert zu haben, nahm der Betroffene während der Reise Kontakt mit Ärzten in Hamburg auf. Das Hamburger Gesundheitsamt entschied sich dafür, die beiden Bahnreisenden am Hauptbahnhof sofort zu isolieren und von der Feuerwehr mit einem Infektionsschutztransport ins Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bringen zu lassen.

Dieses gab nun Entwarnung. Der Mensch, der in Ruanda gearbeitet hatte, wurde mit einem PCR-Test negativ auf das Marburg-Virus getestet, wie die Sozialbehörde mitteilte. Er habe zu keinem Zeitpunkt Beschwerden oder Symptome gehabt, die dem Krankheitsbild entsprächen. Zweimal habe er in einer Klinik in Ruanda um den 25. September herum Kontakt zu einem mit dem Marburg-Virus infizierten Patienten gehabt, dabei aber nach seinen Angaben angemessene Schutzausrüstung getragen.

Der Mensch, der ihn begleitete, sei ebenfalls negativ getestet worden. Er oder sie weist den Angaben nach leichte Symptome eines anderen Krankheitsbilds auf, hatte aber nie Kontakt zu jemandem, der mit dem Marburg-Virus infiziert war.

Die negativen Tests zeigten, dass keine Viren vorhanden gewesen seien, erklärte die Behörde. Sowohl für die Passagiere im Flugzeug als auch für die Bahnreisenden habe zu keinem Zeitpunkt das Risiko einer Infektion mit dem Marburg-Virus bestanden. Von den Reisenden, die möglicherweise Kontakt zu den beiden hatten, waren am Mittwoch vorsorglich die Kontaktdaten aufgenommen worden. 

Der Medizinstudent mit Kontakt zu einem Patienten werde zu seiner eigenen Sicherheit bis zum Ende der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen weiterhin beobachtet. Er solle zunächst im Spezialbereich für hochkontagiöse Infektionserkrankungen des Krankenhauses bleiben und später unter Aufsicht des Gesundheitsamts in Isolation zu Hause. Auch der Mensch, der ihn begleitete, soll über das Wochenende noch in der Klinik beobachtet werden.

Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus. Es verbreitet sich unter Menschen durch engen Kontakt oder durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Zu den Symptomen der Marburg-Krankheit gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen, später kommen Durchfall, Erbrechen und Blutungen hinzu. Die Sterblichkeit liegt laut WHO bei bis zu 88 Prozent.

Weitere Meldungen

Weniger Kliniken für Brust- und Lungenkrebs durch höhere Mindestfallzahlen in kommendem Jahr

Die Zahl der Krankenhausstandorte für die Behandlung von Brust- und Lungenkrebs wird im kommenden Jahr sinken. Die geplante Anhebung der Mindestfallzahlen bei Behandlungen dieser

Mehr
Verhandlungen über internationales Pandemie-Abkommen wieder aufgenommen

In Genf sind die Verhandlungen über ein internationales Pandemie-Abkommen in eine neue Runde gegangen. Die Vertreter der 194 Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation

Mehr
Umfrage: Rauschtrinken unter jungen Leuten wieder mehr verbreitet

Junge Leute in Deutschland trinken sich wieder häufiger in einen Alkoholrausch. Nach einem vorübergehenden Rückgang während der Pandemie nahm der Anteil der Rauschtrinker bei

Mehr

Top Meldungen

Insolvenzen im Oktober sprunghaft gestiegen

Halle (Saale) (dts Nachrichtenagentur) - Der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl trifft die deutsche Volkswirtschaft in einer extrem verletzbaren Lage. Im

Mehr
Kabinett einigt sich auf Gesetz für einfacheren Gebäudetyp E

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Bundesregierung hat am Mittwoch einen Entwurf für das Gebäudetyp-E-Gesetz verabschiedet. Durch die Änderung des Bauvertragsrechts soll es

Mehr
FDP-Fraktion will Ende deutscher Klimaschutz-Regelungen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Kurz vor dem Koalitionsausschuss am Mittwoch fordert die FDP-Bundestagsfraktion ein Ende deutscher Klimaschutz-Regelungen. Es gelte, "sämtliche

Mehr