Politik

Zwei Männer im Überseegebiet Neukaledonien von Gendarmen getötet

  • AFP - 19. September 2024, 10:41 Uhr
Bild vergrößern: Zwei Männer im Ãœberseegebiet Neukaledonien von Gendarmen getötet
Straßensperre in Neukaledonien
Bild: AFP

Bei einer Auseinandersetzung in Neukaledonien zwischen Sicherheitskräften und jungen Kanaken, die zur ursprünglichen Bevölkerung des französischen Überseegebiets zählen, sind zwei Menschen getötet worden.

Bei einer Auseinandersetzung in Neukaledonien zwischen Sicherheitskräften und jungen Kanaken, die zur ursprünglichen Bevölkerung des französischen Überseegebiets zählen, sind zwei Menschen getötet worden. Die beiden Kanaken im Alter von 29 und 30 Jahren seien von Gendarmen erschossen worden, als diese von einer Gruppe bewaffneter Menschen bedroht worden seien, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Nouméa mit. 

Gegen die beiden jungen Männer lag den Angaben zufolge ein Haftbefehl vor. Sie hätten unter Verdacht gestanden, auf Sicherheitskräfte geschossen zu haben. Außerdem sollen sie an 50 Raubüberfällen auf Autos beteiligt gewesen sein. Am Donnerstagvormittag kam es zu Protesten der Einwohner des zunächst weiter abgesperrten Südteils der Hauptinsel von Neukaledonien. Die Polizei setzte Tränengas ein. 

Seit Mai hatte es in dem französischen Überseegebiet massive Unruhen gegeben. Insgesamt wurden bislang 13 Menschen getötet, unter ihnen zwei Gendarme. Auslöser war eine geplante Wahlrechtsreform, nach der Festlandfranzosen, die sich in Neukaledonien niederlassen, früher als bisher an den Wahlen teilnehmen dürfen sollen. Die Kanaken, die mehr als 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen, befürchten eine Verringerung ihres Einflusses. Nach den französischen Neuwahlen in Juli wurde dieser Plan auf Eis gelegt.

Die Lage in Neukaledonien war zuletzt ruhiger geworden. Sicherheitskräfte sperren jedoch weiterhin die Straße ab, die zum Süden der Hauptinsel führt. Dort befindet sich eine Bastion der Unabhängigkeitsbefürworter. Die etwa 1200 Einwohner können ihren Ort nur zu Fuß verlassen und müssen ihre Papiere vorzeigen. Für das gesamte Überseegebiet gilt weiterhin eine nächtliche Ausgangssperre.

Weitere Meldungen

Macron empfängt Staatschefs französischsprachiger Länder

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Donnerstag Staats- und Regierungschefs aus französischsprachigen und kulturell und historisch mit Frankreich verbundenen Ländern

Mehr
Scholz erinnert an Härten der Wiedervereinigung für Osten

In seiner Rede beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Anerkennung für die Härten aufgerufen, welche die Wiedervereinigung für viele

Mehr
Tag der Deutschen Einheit: Schwesig ruft zu gemeinsamem Anpacken statt Streit auf

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat in ihrer Rede zum Tag der Deutschen Einheit dazu aufgerufen, Probleme gemeinsam anzupacken. Die "harte

Mehr

Top Meldungen

Union will 300 Zeugen zu U-Ausschuss zum Atomausstieg laden

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Union will im Untersuchungsausschuss zum Atomausstieg offenbar 300 Personen als Zeugen befragen. Das berichtet der "Spiegel". Bei der SPD

Mehr
Regierung plant 2025 knapp 30 Milliarden Euro für Forschung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Bundesregierung will im kommenden Jahr ressortübergreifend 29,5 Milliarden Euro für Bildungs- und Forschungsausgaben ausgeben, fast 441

Mehr
Bericht: Drei Werke buhlen um Volkswagens 20.000-Euro-Elektroauto

Wolfsburg (dts Nachrichtenagentur) - Bei VW bewerben sich offenbar mehrere Werke darauf, ab 2027 die günstigsten E-Autos des Konzerns bauen zu dürfen. Das berichtet der

Mehr