Politik

Grüne lehnen neue Verhandlungen über Haushalt ab

  • AFP - 5. August 2024, 09:49 Uhr
Bild vergrößern: Grüne lehnen neue Verhandlungen über Haushalt ab
Produktion von 200-Euro-Scheinen
Bild: AFP

Die Grünen haben Forderungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) nach neuen Verhandlungen der Koalition über den Bundeshaushalt 2025 eine Absage erteilt. 'Es gibt keinen Grund neu zu verhandeln', sagte Fraktionsvize Andreas Audretsch.

Die Grünen haben den Forderungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) nach neuen Verhandlungen der Koalition über den Bundeshaushalt 2025 eine Absage erteilt. "Es gibt keinen Grund neu zu verhandeln", sagte Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch der "Rheinischen Post" vom Montag. Er warf Lindner vor, die zwischen SPD, Grünen und FDP im Juli erreichte Einigung über den Etatentwurf "ohne Absprache in der Koalition" einseitig in Frage zu stellen.

"Die Aufgabe des Finanzministers ist es, gemeinsame Lösungen möglich zu machen. Christian Lindner tut das Gegenteil", kritisierte Audretsch. Jetzt liege es in der Verantwortung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), "dafür zu sorgen, dass ein vereinbarter Kompromiss von allen in der Koalition getragen wird".

"Der rechtliche und finanzpolitische Spielraum dafür ist gegeben", wies Audretsch diesbezügliche Bedenken Lindners zurück. Zugleich wandte er sich gegen Forderungen aus der FDP nach weiteren Einsparungen unter anderem im Sozialbereich. "Klar ist, Kaputtsparen beim sozialen Zusammenhalt und beim Klimaschutz wird es nicht geben", betonte der Grünen-Fraktionsvize.

Hintergrund der Debatte sind Bedenken Lindners gegen eine geplante Umwidmung von Zuschüssen an die Deutsche Bahn und die Autobahn GmbH in Darlehen sowie eine Nutzung von eigentlich für die Gaspreisbremse eingeplanten Mitteln der Förderbank KfW für andere Zwecke. Deswegen gibt es nach Angaben des Finanzministers im Etatplan eine Lücke von rund fünf Milliarden Euro, die noch geschlossen werden müsse. 

Kritik an diesem Vorgehen gibt es auch aus der SPD. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai warf seinerseits SPD und Grünen in der "Bild"-Zeitung vom Montag "Schuldenpopulismus" vor und forderte die Koalitionspartner zu "konstruktiven Lösungsvorschlägen" auf.

Weitere Meldungen

Merz "aus heutiger Sicht" gegen Koalition mit Grünen

CDU-Chef Friedrich Merz hat Koalitionen mit den Grünen vorerst eine Absage erteilt. "Aus heutiger Sicht würde ich sagen: Es geht nicht", sagte Merz am Dienstagabend in der ARD.

Mehr
Microsoft: Russland verstärkt Desinformationskampagne gegen Harris

Russische Akteure verstärken nach Recherchen des Softwarekonzerns Microsoft ihre Desinformationskampagne gegen die US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Eine mit dem

Mehr
Bericht: Koalition beim geplanten Tariftreuegesetz blockiert

Die Ampel-Koalition kommt einem Bericht zufolge mit den Arbeiten am geplanten Tariftreuegesetz nicht weiter. Das Bundesfinanzministerium blockiere die Anhörung von Verbänden zu

Mehr

Top Meldungen

Erzeugerpreise für Dienstleistungen klettern deutlich

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland sind im zweiten Quartal 2024 um 2,3 Prozent höher gewesen als im Vorjahresquartal.

Mehr
Exporte nach Brasilien seit WM-Jahr 2014 stark gestiegen

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Seit Juli 2014, als die deutsche Fußballnationalmannschaft in Brasilien den Weltmeistertitel gewann, sind die deutschen Warenexporte in den

Mehr
Inflationsrate in Großbritannien stagniert bei 2,2 Prozent

London (dts Nachrichtenagentur) - Der Anstieg der Verbraucherpreise in Großbritannien hat sich zuletzt nicht weiter beschleunigt. Die jährliche Inflationsrate lag im August 2024

Mehr