Wirtschaft

Bericht: Stimmung beim Personal der Deutschen Bahn im Keller

  • AFP - 5. August 2024, 10:43 Uhr
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DB-Informationszentrum in Frankfurt
Bild: AFP

Die desolate Lage bei der Deutschen Bahn spiegelt sich offenbar auch in der Stimmung beim Personal wider. Interne Chats von Angestellten zeigen, dass viele Beschäftigte wütend und frustriert sind.

Die desolate Lage bei der Deutschen Bahn wirkt sich offenbar auch auf die Stimmung beim Personal aus. Interne Chats von Angestellten des Konzerns zeigten, dass viele Beschäftigte wütend und frustriert seien angesichts des schlechten Service, den das Unternehmen biete, berichtete am Montag die "Süddeutsche Zeitung". Der Konzern widersprach zumindest mit Blick auf Klagen über eine zu geringe Personaldeckung im Fernverkehr.

"Das, was wir hier abliefern, ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten", schrieb laut "SZ" etwa ein Zugbegleiter. "Nicht an einem einzigen Tag läuft hier irgendwas." Er habe in der Bordgastronomie auf seiner Fahrt im Fernverkehr keine Kühlung, keine Tiefkühlung und keinerlei Ware gehabt - ein "Trauerspiel", führte der Zugbegleiter aus. Die Besetzung sei zudem zu dünn, letztlich würden so auch "die letzten verbliebenen Mitarbeiter" vergrault.

Die "SZ" hat nach eigenen Angaben etliche derartiger Beiträge in internen Chat-Gruppen eingesehen. Das Stimmungsbild sei sehr schlecht, vor allem im Fernverkehr. Häufig genannte Probleme sind demnach zu wenig Personal, bereitgestellte ICE mit kaputten Klimaanlagen, fehlende Lieferungen für die Bordgastronomie oder miserable interne Kommunikation. "Ich finde, es wird jeden Tag schlimmer und man ist immer mit weniger Personal auf den Zügen", schrieb eine Mitarbeiterin.

"Aktuell liegt die Personaldeckungsquote im Fernverkehr bei 100 Prozent", erklärte hingegen ein Sprecher der Deutschen Bahn. Im vergangenen Jahr seien in dem Bereich allein 3300 neue Mitarbeiter eingestellt worden. Im operativen Bereich sei auch kein Personalabbau geplant. Der Konzern hatte angekündigt, aus Kostengründen über die kommenden Jahre 30.000 Stellen zu streichen. "Administrative Funktionen in nicht-operativen Bereichen werden derzeit nicht nachbesetzt", erklärte der Sprecher dazu.

Die Deutsche Bahn steht insbesondere wegen ihrer immer schlechter werdenden Pünktlichkeitsquote in der Kritik. Grund sind vor allem das marode Schienennetz, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will deshalb mit einer Sanierungsoffensive gegensteuern. Dem "SZ"-Bericht zufolge gehen die Probleme im Konzern aber offenbar weit darüber hinaus. "Es muss sich nicht nur im Betrieb draußen, sondern auch im Betrieb drinnen dringend einiges ändern", schreibt demnach ein Angestellter.

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