An der Zulassung des russischen Corona-Impfstoffes scheiden sich die Geister. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das in Deutschland für die Zulassung von Impfstoffen zuständig ist, hält die Anwendung des Impfstoffs für ein Risiko.
PEI-Präsident Klaus Cichutek sagte in den "Tagesthemen", die russische Impfstoffentwicklung habe Mängel. "Man muss statistisch signifikante Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten erheben. Das scheint bei diesem Impfstoff nicht erfolgt zu sein."
Cichutek bezieht sich damit auf den Umstand, dass die russische Zulassung vor dem Abschluss der dritten Testphase des Impfstoffs erfolgt war. Diese dauert normalerweise mehrere Monate und umfasst mehrere Tausend Versuchspersonen.
Der Impfstoff wurde vom Moskauer Gamaleja-Institut entwickelt und vor nicht einmal zwei Monaten erstmals an ein paar Dutzend Freiwilligen getestet. Bislang wurden keine wissenschaftlichen Ergebnisse veröffentlicht.
Cichutek bemängelte die fehlende Transparenz. Es sei üblich, dass Impfstoffentwickler über Medien oder durch wissenschaftliche Publikationen schon erste Daten bekannt geben - "das ist hier nicht erfolgt". Trotz Kooperation mit den russischen Behörden habe das PEI von der weitreichenden Impfstoffentwicklung zuvor nichts gehört.
Die Zulassung stärke nicht das Vertrauen in die russischen Arzneimittelbehörden. "Impfstoffentwicklungen brauchen ihre Zeit. Wir brauchen eine gute Datenbasis, um mit gutem Gewissen die Zulassung erteilen zu können und dafür werden wir stehen", so Cichutek.
Gesundheit
Warnung vor russischem Corona-Impfstoff
- Ralf Loweg/mp - 12. August 2020, 12:38 Uhr
An der Zulassung des russischen Corona-Impfstoffes scheiden sich die Geister. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das in Deutschland für die Zulassung von Impfstoffen zuständig ist, hält die Anwendung des Impfstoffs für ein Risiko.
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