Gesundheit

Ärzte in Lyon transplantieren erstmals Kehlkopf

  • AFP - 20. November 2023, 14:35 Uhr
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Vorbereitung für eine OP
Bild: AFP

Eine 49 Jahre alte Französin hat nach der ersten Kehlkopf-Transplantation in Frankreich erstmals wieder sprechen können. Die Frau hatte sich bereits vor zehn Jahren freiwillig für einen solche Operation gemeldet. 

Eine 49 Jahre alte Französin hat nach der ersten Kehlkopf-Transplantation in Frankreich erstmals wieder sprechen können. "Meine Töchter hatten mich zuvor nie sprechen gehört", erklärte sie in einer schriftlichen Botschaft anlässlich der Vorstellung der Operation durch das Ärzteteam am Montag in Lyon. Die Frau, von der nur der Vorname Karine genannt wurde, hatte sich bereits vor zehn Jahren freiwillig für eine solche Operation gemeldet. 

Karine hatte 1996 nach Komplikationen infolge einer künstlichen Beatmung nach einem Herzstillstand ihre Stimme verloren und atmete seit etwa 20 Jahren durch einen direkten Zugang zur Luftröhre. Wenige Tage nach der Transplantation, die am 2. und 3. September in Lyon vorgenommen wurde, konnte sie bereits einige Worte sprechen. Seitdem trainiert sie mit einer Logopädin ihre Stimmbänder sowie das Schlucken und Atmen.

Um ein Abstoßen des Fremdorgans zu vermeiden, nimmt sie Medikamente ein. Ende Oktober konnte sie aus dem Krankenhaus entlassen werden. 

Der französische Arzt Philippe Céruse hatte sich jahrelang auf diese Operation vorbereitet. Die erste Transplantation eines Kehlkopfs war 1998 in den USA gelungen. Zwei weitere gelangen 2010 ebenfalls in den USA und 2015 in Polen. Die Verpflanzung von Kehlköpfen ist selten, da der Ausfall des Kehlkopfs nicht lebensbedrohend ist.

Das Spenderorgan muss zudem perfekt passen: Geschlecht, Größe, Gewicht und Blutgruppe des Spenders und des Empfängers müssen übereinstimmen. Die Entnahme des Organs dauerte etwa zehn Stunden, das Einpflanzen weitere 17 Stunden. Zwölf Chirurgen und etwa 50 weitere Assistenten waren an der Operation beteiligt.

Lyon ist für Aufsehen erregende Transplantationen bekannt. 1998 wurde hier erstmals eine Hand verpflanzt, zwei Jahre später sogar zwei Hände. 

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