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Volkswagen will E-Modell Trinity in Zwickau bauen

  • AFP - 29. September 2023, 16:37 Uhr
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Der Autobauer Volkswagen plant, das weitgehend automatisierte Elektromodell Trinity künftig in seinem Werk im sächsischen Zwickau zu fertigen. Ursprünglich war das Fahrzeugprojekt für den Standort Wolfsburg vorgesehen.

Der Autobauer Volkswagen plant, das weitgehend automatisierte Elektromodell Trinity künftig in seinem Werk im sächsischen Zwickau zu fertigen. "Das ursprünglich für Wolfsburg vorgesehene Fahrzeugprojekt Trinity geht nach heutigem Stand in das Werk Zwickau", erklärte VW am Freitag im Anschluss an eine Aufsichtsratssitzung des Konzerns. Im Zuge der Werkbelegung wurde demnach auch entschieden, "dass es keinen Bedarf für den Bau einer weiteren Fertigung in Wolfsburg Warmenau gibt".

VW zielt darauf ab, im Zuge der Umstellung auf Elektromobilität seine Standorte auf eine möglichst effiziente Auslastung auszurichten. Dafür stelle die Marke Volkswagen ihr deutsches Produktionsnetzwerk nun "zukunftsfest" auf, teilte der Konzern mit. Über entsprechende Pläne für die Werkbelegung bis zum Jahr 2028 habe der Vorstand am Freitag den Aufsichtsrat informiert. 

,,Wir nutzen den Umstieg auf die Elektromobilität, um die Komplexität in der Produktion zu senken und unsere Werke noch effizienter aufzustellen", erklärte der Produktionsvorstand der Marke Volkswagen, Christian Vollmer. "Fahrzeuge, die auf der gleichen Architektur basieren, bündeln wir konsequent markenübergreifend in unseren Werken. So verhindern wir, dass Werke viel Geld in die Integration von verschiedenen Fahrzeug-Architekturen investieren."

Trinity gilt als Prestige-Projekt des Konzerns und soll auf der sogenannten SSP-Architektur (Scalable Systems Platform) basieren. Ursprünglich war der Start bereits für 2026 geplant gewesen, inzwischen wird laut "Handelsblatt" von frühestens 2028 ausgegangen.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) begrüßte die Standortentscheidung für Zwickau am Freitag. "Dass unser sächsischer Industriestandort auch langfristige Sicherheiten in der Planung internationaler Konzerne erhält, ist eine gute Nachricht", erklärte er. 

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) verwies darauf, dass der Volkswagen-Konzern "vor gewaltigen Herausforderungen" stehe. "In einer solchen Zeit müssen mitunter auch schwierige Entscheidungen getroffen werden - wie beispielsweise die gegen ein neues Werk in Wolfsburg Warmenau", erklärte er. 

Umso erfreulicher sei es, dass die niedersächsischen VW-Werke mit den Weichenstellungen vom Freitag für die künftige Werkbelegung "sehr optimistisch" in die Zukunft blicken könnten, fügte Weil hinzu. "Mit einem vollelektrischen SUV und dem Golf werden neben dem ID.3 in Wolfsburg zukünftig zwei der wichtigsten Volumen-Modelle der Marke Volkswagen Pkw produziert." Hinzu komme ein Modell der Marke Cupra. 

Laut Volkswagen soll in Wolfsburg ab 2026 ein vollelektrisches SUV "in hohen Stückzahlen" vom Band rollen. Zusammen mit dem Bestseller Golf und dem gerade erst neu aufgelegten Tiguan 02 sei so "eine robuste Auslastung des Stammwerkes gewährleistet". Ab 2025 werde zudem der Nachfolger des Tiguan Allspace am Konzern-Hauptsitz produziert.

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