Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag ist offenbar Ziel eines Cyberangriffs geworden. Ende vergangener Woche hätten die IStGH-Dienste "anomale Aktivitäten" festgestellt, "die seine Informationssysteme betrafen", erklärte das Gericht am Dienstag. Es seien "sofortige Maßnahmen ergriffen" worden, um auf den Vorfall zu reagieren und seine Auswirkungen abzufedern.
Mit Unterstützung der niederländischen Behörden seien "zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen" ergriffen worden, erklärte der IStGH, der unter anderem gegen Russland gerichtete Vorwürfe zu Kriegsverbrechen in der Ukraine untersucht. Wichtigstes Ziel sei es sicherzustellen, dass der Gerichtshof seine Arbeit fortsetzen könne.
Im vergangenen Jahr war der IStGH schon einmal Ziel eines Spionageversuchs geworden. Im April 2022 hatte ein mit verschiedenen Identitäten ausgestatteter Russe versucht, den IStGH als Praktikant zu infiltrieren, war dann aber vom niederländischen Geheimdienst entlarvt worden. Nach Angaben der niederländischen Behörden hätte der Mann Zugang zu "äußerst wertvollen" Informationen über die Ermittlungen des IStGH zu Kriegsverbrechen in der Ukraine haben oder sogar Strafverfahren beeinflussen können.
Der IStGH mit Sitz in Den Haag verfolgt seit 2002 besonders schwerwiegende Vergehen wie Kriegsverbrechen. Im März erließ der Gerichtshof Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der mutmaßlichen Verschleppung tausender ukrainischer Kinder nach Russland. Moskau verhängte daraufhin Sanktionen gegen den IStGH-Chefankläger Karim Khan.
Brennpunkte
Internationaler Strafgerichtshof in Den Haag offenbar Ziel von Cyberangriff
- AFP - 19. September 2023, 17:53 Uhr

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag ist offenbar Ziel eines Cyberangriffs geworden. Ende vergangener Woche hätten die IStGH-Dienste 'anomale Aktivitäten' festgestellt, erklärte das Gericht am Dienstag.
Weitere Meldungen
Bei einem schweren Verkehrsunfall im nordrhein-westfälischen Gummersbach sind am Dienstagabend zwei Menschen im Alter von 16 und 24 Jahren ums Leben gekommen. Sechs weitere
MehrEine Krankenkasse muss die Medikamentenkosten eines schwer kranken Kinds für eine experimentelle Therapie, zu der es keine wissenschaftlichen Daten gibt, nicht übernehmen. Eine
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, sieht die jährlichen Zahlungen der Bundesregierung an private Seenotretter kritisch.
MehrTop Meldungen
Die meisten Unternehmen planen trotz der Verbreitung von Homeoffice keine Verkleinerung ihrer Büroflächen. Wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte, wollen nur 9,1
MehrWiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Die öffentlichen Kassen in Deutschland haben im Jahr 2022 rund 414 Millionen Euro aus der Hundesteuer eingenommen. Das war erneut ein neuer
MehrMünchen (dts Nachrichtenagentur) - Die meisten Unternehmen in Deutschland wollen ihre Büros trotz Homeoffice nicht verkleinern. Das geht aus einer Umfrage des Ifo-Instituts
Mehr