Wirtschaft

Warum sind Glücksspiele wichtig für die Wirtschaft?

  • Redaktion - 3. August 2020

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Vielen wird es schwerfallen, auf den ersten Blick die beiden Begriffe Glücksspiel und Wirtschaft in einen engeren Zusammenhang zu bringen. Wenn man die Thematik aber etwas genauer betrachtet, so wird man feststellen, dass hier doch einige Berührungspunkte vorzufinden sind, die belegen, wie wichtig das Glücksspiel für die Wirtschaft ist.

Was genau versteht man eigentlich unter Glücksspiel?

Per rechtlicher Definition handelt es sich um Spiele, bei denen der Ausgang allein durch das Glück oder den Zufall bestimmt ist. Zu diesen Spielen zählen unter anderem die Würfel Spiele, Roulette, Poker sowie noch einige weitere Spiele, die man sie zum Beispiel in einem Online Casino bei William Hill vorfindet. Auch das Lottospiel und die Sportwetten, einschließlich der Pferdewetten, fallen unter das Glücksspiel.

Welche verlässlichen Zahlen liegen bezüglich des Glücksspiels vor?

Im Jahr 2018 wurden durch die Glücksspielbranche in Deutschland rund 46,3 Mrd. Euro umgesetzt. Der größte Teil der Umsätze wird mit fast 30 Mrd. durch Geldspielautomaten in Gaststätten und Spielhallen erwirtschaftet. Noch einmal rund 2 Mrd. Euro kommen durch Online Casino Spiele hinzu. Aber auch die Umsätze des Deutschen Toto- und Lotto-Blocks sind erheblich. Hier geben die Deutschen rund 7,5 Mrd. Euro pro Jahr aus. Einen verhältnismäßig geringen Betrag von „nur“ 900 Millionen setzen die staatlichen Spielbanken um. Aus diesen gesamten Umsätzen ergeben sich rd. 5,5 Mrd. Euro, die als glücksspielbezogene Einnahmen an den Staat fließen.

Wie zeigt sich die wirtschaftliche Bedeutung des Glücksspiels noch?

Viel über den wirtschaftlichen Stellenwert einer Branche sagt auch aus, in welcher Art und in welchem Umfang für diese Branche Werbung betrieben wird. Jeder, der Fußball schaut, wird festgestellt haben, dass auf Trikot- oder Bandenwerbung nahezu eines jeden Fußballvereins ein Wettanbieter als Sponsor auftaucht. Auch die Fernsehwerbung für Online Casinos wird stetig mehr.

Bedenkt man einmal, dass ein Werbespot mit einer Länge von 20 Sekunden zur Prime Time durchaus 20.000 bis 30.000 Euro kosten kann, kann man sich auch ausrechnen, dass ein Anbieter, der in einem Monat vielleicht 20 solcher Spots schaltet, hierfür zwischen 400.000 und 600.000 Euro Werbebudget bereithalten muss. Oft laufen aber auch mehrere Spots am Abend und auch auf verschiedenen Sendern, so dass die Beträge noch weitaus höher liegen dürften.

Aber nicht nur das Senden eines solchen Spots kostet viel Geld, sondern auch schon die Herstellung. Geworben wird zumeist mit bekannten Gesichtern aus Showbusiness und Sport. Weder Oliver Kahn noch HP Baxxter werden hier für ein Taschengeld dem Anbieter zur Verfügung stehen.

Ein noch weitaus größeres Werbebudget dürfte auch die Werbekampagne eines Wettanbieters gehabt haben, der für seine Werbung gleich fünf Top-Stars der Sportwelt verpflichtete. Hier finden sich auf den entsprechenden Werbeträgern Stefan Effenberg, Cafu, Vicente del Bosque sowie Diego Maradona, die ebenso wie die ehemalige Weltklasseschwimmerin Franziska van Almsick für die Kampagne eingekauft wurden.

Die Höhe solcher Werbebudgets rechnet sich natürlich nur, wenn den Kosten entsprechende Umsätze und natürlich auch Gewinne gegenüberstehen.

Der Staat verdient mit, aber nicht so viel, wie er könnte

Bereits der oben erwähnte Betrag der glücksspielbezogenen Einnahmen ist sicherlich nicht klein. Aber er könnte noch höher sein. Es gibt noch einen viel zu hohen Anteil an unreguliertem Glücksspiel. Die Einnahmen, die hier vom Staat generiert werden könnten, sind jedoch nur zu erzielen, wenn endlich im Juli 2021 eine einheitliche Regelung für Deutschland geschaffen und mit einer flächendeckenden Lizensierung die Legalisierung des Glücksspiels erreicht wird.

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