Motor

Tesla-Files - Immer Ärger mit dem ,,Autopiloten"

  • Holger Holzer/SP-X - 26. Mai 2023, 14:55 Uhr
Bild vergrößern: Tesla-Files  - Immer Ärger mit dem ,,Autopiloten
Tesla steht mal wieder wegen des Autopiloten unter Druck Foto: Tesla Motors

Tesla nennt sein Fahrerassistenzsystem hochfliegend ,,Autopilot'. Doch die Technik zeigt immer wieder Schwächen.

Teslas Probleme mit dem automatisierten Fahren scheinen größer zu sein als bislang angenommen. Diesen Schluss legen interne Daten des Autoherstellers nahe, die dem ,,Handelsblatt" vorliegen. Die sogenannten ,,Tesla-Files" enthalten dem Bericht zufolge mehr als 2.400 Beschwerden über Selbstbeschleunigungen von Fahrzeugen sowie mehr als 1.500 Beschwerden über Probleme mit der Bremsfunktion. Die Zahl der dokumentierten Crashs liegt bei mehr als 1.000.

Eine Tabelle zu Vorfällen mit Fahrassistenzsystemen, bei denen Kunden Sicherheitsbedenken äußerten, umfasst der Wirtschaftszeitung zufolge mehr als 3.000 Einträge, die ältesten datieren von 2015, die jüngsten aus dem März 2022. In diesem Zeitraum lieferte Tesla weltweit rund 2,6 Millionen Fahrzeuge mit der Autopilot-Software aus. Die meisten Vorfälle ereigneten sich in den USA, einige aber auch in Deutschland.

Der sogenannte ,,Autopilot" sorgt bei Tesla regelmäßig für Ärger. Wegen tödlicher Unfälle und Kundenbeschwerden ermittelt unter anderem die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA gegen den E-Autobauer. Zudem gibt es immer wieder Gerichtsprozesse von Kunden. Anders als der Produktname vermuten lässt, handelt es sich bei dem ,,Autopilot" nicht um eine autonome Fahrfunktion, sondern um ein vergleichsweise konventionelles Assistenzsystem, das es dem Fahrer unter bestimmten Bedingungen erlaubt, die Hände zwischenzeitlich vom Steuer zu nehmen und dem Auto die Lenk- und Bremsarbeit zu überlassen. Das Auto ist aber nie vollautomatisiert oder gar komplett autonom unterwegs. Verbraucherschützer kritisieren die irreführende Bezeichnung schon länger, weil sie Fahrer anregt, die Fähigkeiten der Technik zu überschätzen und zu überreizen. Für Tesla selbst ist der ,,Autopilot" ein wichtiges Marketinginstrument, das den technologischen Vorsprung der Marke belegen soll.

Neben den Datensätzen zur sogenannten ,,Autopilot"-Funktion enthalten die dem ,,Handelsblatt" zugespielten Papiere unter anderem auch Informationen zu Anschriften und Gehältern von Mitarbeitern und Problemen mit dem von Tesla angekündigten Elektro-Pick-up-Modell Cybertruck. Nebenbei wird damit auch der zu laxe Umgang mit schützenswerten Kundendaten durch das Unternehmen offensichtlich.

Weitere Meldungen

Sorgen vor den E-Autokauf - Elektro-Erfahrung entspannt

Mangelnde Reichweite ist in der Praxis kein Problem für E-Autofahrer. Hatten vor dem Kauf ihres E-Mobils noch 68 Prozent der Nutzer Bedenken wegen eines möglicherweise zu

Mehr
Goodyear-Umfrage unter Lkw-Flotten - Nachhaltigkeit mit Kostensenkung kombinieren

Europa hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Reifenhersteller Goodyear hat bei Betreibern von Lkw-Flotten nachgefragt (Sustainable Reality Survey),

Mehr
Sparsame Autofahrer - Viele verschieben Pkw-Neukauf

Aufgrund der angespannten Wirtschaftslage behalten 82 Prozent der deutschen Autofahrer ihren Pkw länger als ursprünglich geplant. Zudem übernehmen 41 Prozent anfallende

Mehr

Top Meldungen

Einsparungen: Lindner erwartet keine negativen Folgen für Wachstum

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat der Einschätzung von Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) widersprochen,

Mehr
Junge Union stellt Subventionen für Intel in Frage

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, hat die öffentlichen Subventionen für Intel in Magdeburg in Frage gestellt. "10 Milliarden

Mehr
Lindner will bei Sozialem und Entwicklungszusammenarbeit sparen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat erstmals konkrete Einsparbereiche genannt, um die Lücken im Haushalt für das Jahr 2024 zu

Mehr