Wirtschaft

VDIK: Deutsche Pkw-Markt bleibt auf dem Tiefpunkt

  • Jutta Bernhard - 5. Dezember 2022, 12:05 Uhr

Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) verkündet beim diesjährigen Jahrespressegespräch in Frankfurt, dass der deutsche Pkw-Markt 2022 auf dem Tiefpunkt bleibt.


Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) verkündet beim diesjährigen Jahrespressegespräch in Frankfurt am Main, dass der deutsche Pkw-Markt 2022 auf dem Tiefpunkt bleibt. Für das Gesamtjahr rechnet der Verband mit einem Minus von einem Prozent gegenüber 2021 und nur noch 2,6 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Das bedeutet, dass rund eine Million Pkw weniger zugelassen werden als 2019, dem letzten Vorkrisenjahr.

VDIK-Präsident Reinhard Zirpel: "2022 hat uns keine positiven Überraschungen gebracht. Es gab für den Automarkt leider nur wenige Lichtblicke. Auch bei den alternativen Antrieben gelang es nicht, die hohen Erwartungen zu erfüllen. Noch 2021 stand die Automobilindustrie vollkommen im Bann eines unerwartet massiven Halbleitermangels, der zu großen Liefer- und Produktionsschwierigkeiten führte. Die Kunden wollten mehr Autos kaufen, als die Industrie produzieren konnte. So lautete damals die Diagnose. Für 2022 hatten wir die berechtigte Hoffnung, dass sich die Situation deutlich entspannen würde. Der russische Überfall auf die Ukraine hat dies zunichte gemacht. Nun bleiben wir 2022 weiter auf dem Tiefpunkt des Marktes, obwohl schon zwei sehr schlechte Jahre hinter uns liegen."

2022 werden nach VDIK-Schätzung voraussichtlich rund 740.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Das ist ein Plus von neun Prozent. Der Elektro-Pkw-Anteil am Gesamtmarkt steigt von 26 Prozent im Vorjahr auf nun 28 Prozent. Trotz des leichten Zuwachses stellte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel fest: "Bei den Elektrofahrzeugen endet die bisherige hohe Dynamik. Mit zwei- bis dreistelligen prozentualen Zuwachsraten wie in den vergangenen Jahren ist es vorerst vorbei."

Auf dem deutschen Nutzfahrzeugmarkt wird es 2022 nur 310.000 Neuzulassungen geben. Allerdings verläuft die Entwicklung innerhalb der Gewichtsklassen unterschiedlich. Rückgänge verzeichnen nur die leichten Nutzfahrzeuge (minus 14 Prozent). Bei den schweren Nutzfahrzeugen wird das langjährige Durchschnittsniveau erreicht.

Zirpel: "Wir rechnen für 2023 mit 2,75 Millionen neuen Pkw. Das entspricht einem Wachstum von sechs Prozent. Wir gehen davon aus, dass die Bedeutung der individuellen Mobilität hoch bleiben wird."

Mit dem Ende der Förderung für die Plug-in-Hybride erwartet der Verband einen Rückgang um zwölf Prozent auf 290.000 Einheiten. Der VDIK rechnet mit 500.000 neuen batterieelektrischen Pkw (plus 22 Prozent). Mit etwa 790.000 neuen Elektrofahrzeugen dürfte ihr Bestand dann bis Ende 2023 auf rund zweieinhalb Millionen anwachsen.

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