Finanzen

Krisenwährung Gold – Corona und Inflation als kurz- und mittelfristige Einflussfaktoren?

  • WM-Redaktion - 5. Oktober 2022
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Goldpreis Prognose 2022 von Ronny Wagner (Bild) Goldexperte und Finanzcoach. © Ronny Wagner

Wann immer sich die Welt durch unsichere Zeiten bewegt, gewinnen Edelmetalle und vor allem Gold als Krisenwährungen enorm an Bedeutung.

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie, der immer weiter steigenden Inflationsrate und dem Krieg in der Ukraine befinden wir uns inmitten solch unsicherer Zeiten. Aus diesem Grund liegt Gold in physischer Form als eine Art Sicherheitspolster bei einer wachsenden Zahl von Anlegern, privaten wie institutionellen, im Depot. Allerdings scheint sich der Einfluss von Corona und Inflation anders auf den Goldpreis auszuwirken, als dies von Experten vorhergesagt war.

Gold ist Sicherheit, nie Risiko

Obwohl auch der Goldpreis auf dem Weltmarkt von Schwankungen betroffen ist, ist ein kompletter Wertverlust ausgeschlossen. Denn Edelmetalle sind nicht nur ein ideeller Wert als Zahlungs- und Tauschmittel, sondern besitzen darüber hinaus auch für Industrie als Rohstoffe Bedeutung.

Wer Gold als Krisenreserve erwirbt, der sollte dies nicht in erster Linie in der Hoffnung auf kurzfristige Gewinne tun, sondern vor allem die langfristige Wertbeständigkeit im Hinterkopf haben. So bleibt man trotz der Tatsache entspannt, dass die verschiedenen Unsicherheitsfaktoren in Krisenzeiten den Goldpreis zwar schwanken, letztendlich aber eher steigen lassen. 

Die Inflation und ihr Einfluss auf die „Krisenwährung“ Gold

Natürlich übt eine steigende Inflation mehr oder weniger großen Einfluss auf die Goldpreisentwicklung aus. Goldcoach und Finanzexperte Ronny Wagner hat dazu folgende Meinung: „Gold hat schon immer den Ruf, eine sehr sichere Anlage zu sein, vor allem in Zeiten unsicherer wirtschaftlicher Zukunft und marodierenden Papiergeldwährungen. Gold schneidet im Umfeld schwieriger Märkte häufig deutlich besser ab als andere Anlageklassen. Der Goldpreis scheint sich momentan nicht sicher zu sein, in welche Richtung er sich bewegen will. Manche Goldanleger schauen eher skeptisch auf die momentane Entwicklung und fragen sich, ob ihr diesbezügliches Investment wirklich klug war. Wer sich aber etwas näher mit dem Thema befasst und genauer hinschaut, der dürfte sich schnell entspannen. Denn die Wertentwicklung von Gold war seit dem Jahresbeginn 2022 erheblich besser als die der meisten anderen Anlageformen.“

Wie die aktuelle Situation der Goldpreisentwicklung einzuschätzen ist

Experten wie Ronny Wagner stehen Prognosen eher skeptisch gegenüber. Er sagt dazu: „Ich mache mir nicht sehr viel aus Preisprognosen. Meine Philosophie als Geldcoach brachte Voltaire mit einem seiner berühmten Zitate auf den Punkt, indem er sich allerdings auf die Medizin bezog, als er formulierte, dass die Kunst der Medizin darin besteht, den Kranken solange bei Stimmung zu halten, bis die Natur die Krankheit geheilt hat. Ich sehe meine Aufgabe sozusagen darin, die Menschen in Geduld zu üben, damit die Natur ihre Arbeit machen kann und die Fehlentwicklungen korrigiert hat. Noch nie kamen so viele selbstverschuldete Krisen zusammen: Energiekrise, Lebensmittelkrise, Gesundheitskrise, Staatskrise, Medienkrise, Finanzkrise, Klimakrise, Schuldenkrise etc. Dabei sehe ich die heutige Geldkrise als die Mutter aller anderen Krisen an.“

Nach seiner Auffassung lässt sich die heutige Währungskrankheit nicht mit dem Verschreiben von inflationsdrucksenkenden Mitteln beheben. Diese Mittel setzen nicht bei der Ursache dieser Krankheit an, sondern versuchen lediglich die Symptome zu bekämpfen. Aus diesem Blickwinkel lautet seine Prognose: Alles ist möglich.

Prognosen zum Goldpreis 2023 sind schwierig

Hohe Inflationsraten neigen zu stärkerer Instabilität und die Inflationsdynamik wird nach Auffassung Wagners wieder zunehmen. Werden zweistellige Inflationsraten erreicht, werden bisher verwendete Zahlungsmittel oft nicht mehr genutzt. Geht das Vertrauen in die Währung einmal verloren, kehren die Menschen nicht zum direkten Tausch zurück, sondern wenden sich Ersatzwährungen zu und dies sind Edelmetalle wie Gold. Bezüglich einer Prognose zum zukünftigen Goldpreis meint Ronny Wagner abschließend: „Der Markt ist insofern einschätzbar, dass gewisse Analogien aus der Geschichte auch dieses Mal wieder auftreten werden. Der Ausgang der heutigen Entwicklungen ist für mich offenkundig. Der Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften Milton Friedman war der Meinung, dass die staatliche Lösung für ein Problem normalerweise genauso schlecht ist, wie das Problem selbst.

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