Finanzen

PayPal-Aktie sinkt auf neues Jahrestief

  • WM-Redaktion - 25. Januar 2022
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@ Photo by Muhammad Asyfaul on Unsplash

Der Fintech-Konzern PayPal befindet sich inzwischen bereits seit Wochen im Sinkflug. Nachdem das Jahr 2020 für den Zahlungsdienstleister immenses Wachstum und die besten Zahlen der Unternehmensgeschichte geschrieben hatte, geht der Trend nun langsam zurück und das Wachstum der Firma verlangsamt sich.

Zuletzt musste der Konzern seine Erwartungen für das Gesamtjahr 2021 zurückschrauben. Nachdem schon im November die Investmentbank Bernstein die PayPal-Aktie herabgestuft hatte, ist jetzt auch die Investment-Firma Jefferies gefolgt und hat die Aktie ebenfalls herabgestuft. Investoren scheinen das Vertrauen zu verlieren: Mit einem Kurs von 155,16 Euro am 18. Januar 2022 erreichte die Aktie ein neues 12-Monats-Tief.

Konkurrenz am Horizont

Sowohl Bernstein als auch Jefferies nannten unter anderem die steigende Konkurrenz als Begründung für die Herabstufung der PayPal-Aktie. Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung und der steigenden Akzeptanz digitaler Zahlungsmethoden in der Gesellschaft wird die Konkurrenz für PayPal stetig größer. Das zeigt sich zum einen im E-Commerce, wo PayPal von Playern wie Shopify und Amazon ernstzunehmende Konkurrenz erhält. Auch in anderen Bereichen der Online-Transaktionen stehen digitale Zahlungsalternativen bereit. Das sieht man etwa im Bereich der Online-Unterhaltung. So gab es zuvor einige Spieleplattformen, die PayPal unterstützten, inzwischen müssen sich Nutzer auf der Suche nach den besten PayPal Casinos allerdings nach Alternativen umsehen, da PayPal hier nicht mehr als Zahlungsoption bereitsteht. Doch es gibt in dem Bereich reichlich Alternativen. Zahlungsanbieter wie Skrill und Neteller bieten mit ihren digitalen Wallets beliebte Optionen, um online um Echtgeld zu spielen. PayPal wird dazu demnach nicht mehr benötigt. Hinzu kommt die stetige Zunahme neuer digitaler Zahlungsmethoden und mobiler Payment-Lösungen, darunter Google Pay, Apple Pay, Samsung Pay und viele weitere, die PayPal Druck machen.

Doch die Zunahme der Konkurrenz ist nicht der einzige Grund für PayPals Sinkflug. Waren vor allem im Jahr 2020 digitale Shopping- und Zahlungslösungen noch von höchster Bedeutung, nimmt diese aktuell langsam wieder etwas ab, während mehr Menschen in Ladengeschäfte vor Ort gehen, um einzukaufen. Dies ist einer der Gründe, die Jefferies im Zuge ihrer Herabstufung der PayPal-Aktie nannten. Auch ein schwaches viertes Quartal 2021 und zurückgestufte Erwartungen für das gesamte vergangene Jahr lassen das Vertrauen in das Fintech-Unternehmen sinken. Laut Jefferies würde es zudem zu sehr an positiven Katalysatoren fehlen, die den Abwärtstrend umkehren könnten.

PayPal plant immenses Wachstum

Doch PayPal hat sich weder 2020 auf seinen Rekordbrecher-Lorbeeren ausgeruht, noch lässt sich das Fintech-Unternehmen vom Sinkflug davon abhalten, Großes für die Zukunft zu planen. PayPal ist schließlich bereits aus der Vergangenheit dafür bekannt, seine Produktpalette stetig auszuweiten und neue Services einzuführen, um den Kunden mit ihrer "Super App" ein rundum besseres Zahlungserlebnis in sämtlichen Bereichen zu gewährleisten. Zu den neuen Einführungen gehören etwa der Kryptowährungshandel, der inzwischen für US- und UK-Kunden in der PayPal-App verfügbar ist, sowie die "Buy Now Pay Later"-Option, die es Kunden erlaubt, Produkte auf Kredit zu kaufen.

PayPal plant weiterhin zu wachsen und zu expandieren und plant, wie an einem Investor Day im vergangenen Februar 2021 bekannt gegeben wurde, bis 2025 die Anzahl der aktiven Nutzer auf 750 Millionen fast zu verdoppeln und einen Umsatz in Höhe von 50 Milliarden Dollar zu erzielen. Weitere Produkteinführungen und neue Services stehen zudem auch weiterhin bei PayPal auf der Agenda.

Nach einigen Wochen im Sinkflug landet die PayPal-Aktie auf einem neuen 12-Monats-Tief. Mit den Herabstufungen zweier Investment-Firmen und einem verlangsamten Wachstum der Firma scheinen die Investoren an Vertrauen zu verlieren. Doch bei PayPal steht Wachstum an der Tagesordnung, sodass abzuwarten bleibt, welche Richtung diese Entwicklung in der nächsten Zeit einnehmen wird.

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