Ein langes und erfolgreiches Kapitel Motorsport-Geschichte ist zu Ende gegangen. Die Epoche der Formel Ford und der Formel-Rennserien mit Vierzylinder-Motoren von Ford im Heck hat den internationalen Motorsport geprägt. Auf der Traditionsrennstrecke im südenglischen Brands Hatch, wo die Formel Ford Saga 1967 ihren Anfang nahm, trug die britische Formel 4 in diesem Jahr ihren vorerst letzten Lauf mit EcoBoost-Antrieben von Ford aus.
Unter den vielen Champions und Grand Prix-Siegern, die aus der Formel Ford stammen, ragt ein Name besonders heraus: Michael Schumacher wurde 1988 als Vizemeister der deutschen Formel Ford von Willi Weber entdeckt und wechselte daraufhin in dessen Formel 3-Team WTS. Schumacher und sein jetzt neuer Manager benötigten von nun an nur noch zweieinhalb Jahre bis zu ihrem Formel 1-Debüt mit Jordan-Ford.
Unvergessen bleibt der Husarenritt des deutschen Newcomers zu seinem ersten Grand Prix-Sieg bei wechselhaften Verhältnissen in Spa-Francorchamps 1992 im Benetton-Ford. 1994 gelang Schumacher dann der große und viel umjubelte Coup: Im Benetton B194 mit dem rund 740 PS starken Ford EC Zetec-R im Heck setzte er sich in einer dramatischen Saison gegen seinen Erzrivalen Damon Hill durch und wurde erster deutscher Formel 1-Weltmeister. Damon Hill wiederum holte sich 1996 die Krone - auch er genoss eine wichtige Lehrzeit in der Formel Ford.
Das britische Championat gehörte zu den renommiertesten weltweit und lockte viele der größten Talente an. So wie den späteren dreimaligen Formel 1-Weltmeister Ayrton Senna. Er gewann in Großbritannien 1981 die Formel Ford 1600 und ließ im Jahr darauf Titel in der britischen und europäischen Formel Ford 2000-Serie folgen. Jenson Button sicherte sich 1998 - elf Jahre, bevor er Formel 1-Weltmeister wurde - die heimische Formel Ford-Krone und siegte beim Formel Ford Festival.
In Deutschland trugen sich Könner wie Stefan Bellof (1980 und 1981), Le Mans-Sieger Volker Weidler (1982), DTM-Ikone Ellen Lohr (1987) und Formel 1-Pilot Nick Heidfeld (1994 und 1995) in die Meisterliste ein.
Das Prinzip der ursprünglichen Formel Ford und ihrer späteren Ableger bewährte sich vom ersten Tag an: kostengünstiger Rennsport mit maximaler Chancengleichheit. Diese Formel wurde schnell zum weltweiten Erfolgsrezept, denn im Laufe der Jahre entstanden 19 nationale Meisterschaften auf vier Kontinenten sowie fünf regionale Championate wie die European Formula Ford Championship. Als langjähriges Highlight krönte oft das Formel Ford Festival in Brands Hatch die Saison, ein Vergleich der besten Formel Ford-Piloten aus aller Welt. Von den späten 1970er- bis in die 1990er-Jahre galt ein Sieg bei dieser inoffiziellen Weltmeisterschaft als fast sicheres Ticket für den Aufstieg in die Königsklasse Formel 1.
Jetzt lässt Ford die Ära der reinen Verbrennungsmotoren im Motorsport ausklingen. Umso intensiver treibt der Hersteller sein Programm mit dem hybrid-befeuerten Ford Puma Rally1 in der Rallye-Weltmeisterschaft mit Partnerteam M-Sport voran. Sein Hybridsystem besteht aus einer 3,9-kWh-Batterie und einem Generator-Elektromotor, der den 1,6 Liter großen und über 279 kW/380 PS starken Turbo-Vierzylinder mit einer Zusatzleistung von 100 kW/136 PS unterstützt. Damit startet Ford erstmals überhaupt in einer elektrifizierten Motorsport-Weltmeisterschaft.
Sport
Wo Motorsport-Sterne aufgingen: Das Ende der Formel Ford
- Andreas Reiners - 25. November 2021, 12:19 Uhr
Ein langes und erfolgreiches Kapitel Motorsport-Geschichte ist zu Ende gegangen. Die Epoche der Formel Ford und der Formel-Rennserien mit Vierzylinder-Motoren von Ford im Heck hat den internationalen Motorsport geprägt. Auf der Traditionsrennstrecke im südenglischen Brands Hatch, wo die Formel Ford Saga 1967 ihren Anfang nahm, trug die britische Formel 4 in diesem Jahr ihren vorerst letzten Lauf mit EcoBoost-Antrieben von Ford aus.
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