Der Zahlungsdienst PayPal hat in den letzten zehn Jahren ein enormes Wachstum erlebt. Im Jahr 2010 hatte das Unternehmen laut Statista knapp über 80 Millionen Kunden, heute sind es bereit 295 Millionen. Das liegt einerseits an PayPals gezielten Übernahmen innovativer Fintechs, andererseits an zahlreichen Features, die die Zahlung im Internet immer leichter gemacht haben. Jetzt konnte PayPal sogar in China punkten, denn das Unternehmen konnte 70 Prozent des Zahlungsdienstes GoPay erwerben. Damit stellt PayPal den ersten ausländischen Zahlungsanbieter des Landes dar. Der Erfolg ist dabei wohl vorprogrammiert.
Funktionen im eCommerce
Seitdem PayPal seine „One Touch“-Funktion auf den Markt gebracht hat, ist es für Kunden noch einfacher, online einzukaufen. Mit dieser Funktion müssen sich Nutzer nämlich nicht einmal mehr in ihren PayPal-Account einloggen, um eine Zahlung zu genehmigen. Das hat für Online Shops viele Vorteile, denn Studien beweisen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Kaufabschlusses mit jedem weiteren Klick, den ein Kunde betätigen muss, sinkt. Wer also zu umständlich bezahlen muss, verliert schnell die Lust oder entscheidet sich, das Ganze auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Mittlerweile ist PayPal besonders im eCommerce-Bereich so stark verbreitet, dass kaum ein großer Shop noch ohne den Anbieter auskommt. Von den 500 größten Händlern im Netz sollen rund 78% deshalb PayPal als Zahlungsoption anbieten. Dieser Wert stellt für PayPal auch im Vergleich mit dessen Konkurrenten, einen großen Vorsprung dar. So wird Amazon Pay beispielsweise lediglich bei 11% der Händler als Zahlungsoption gelistet. Auch eine Zahlung per Ratenkredit wird mittlerweile von PayPal ermöglicht, sodass selbst größere Investitionen kein Problem mehr darstellen.
Investitionen und Partnerschaften
Einer der Gründe, weshalb sich PayPal so viel besser gemacht hat, als andere eWallets, ist die Bemühung der Unternehmer, in die interessante Fintech zu investieren und dort zahlreiche Partnerschaften einzugehen. So befindet sich PayPal beispielsweise in einer Partnerschaft mit Uber und ebenso zählen neun der zehn größten Banken in den USA zu den Partnern des Unternehmens. Ebenso brachten die Übernahmen von Hyperwallet und Venmo dem Zahlungsanbieter zahlreiche neue Kunden ein, besonders letzteres wird in den USA stark genutzt. Neuerdings darf PayPal aber auch in China als erster ausländischer Zahlungsanbieter auf dem Markt mitspielen. Das Unternehmen kaufte nämlich 70% des chinesischen Zahlungsdienstes GoPay und kann nun unter der eigenen Lizenz seine Dienste anbieten. Damit schließt PayPal immer mehr Lücken auf der Weltkarte und sichert sich einen immer bedeutender werdenden Platz in der Finanzwelt.
Alternativen zu PayPal
Trotz der starken Dominanz von PayPal hat das Unternehmen mit einer starken Konkurrenz von verschiedenen Seiten zu rechnen. Einige namhafte Anbieter fokussieren sich nämlich ebenfalls auf den eCommerce-Markt sowie auf Transaktionen zwischen Privat- oder Firmenkunden und sind damit im selben Bereich wie PayPal tätig. Dazu zählen unter anderem Amazon Pay und Google Pay. Einige eWallets haben jedoch eigene Nischen gewählt, um so im stetigen Vergleich mit PayPal trotzdem ihr Stück vom Kuchen zu erhalten. Die PaySafeCard, die durch den Kauf von Guthaben in Geschäften aufgeladen werden kann, hat z. B. einen starken Fokus auf Gaming. So wird sie in erster Linie im PlayStation Store, Steam und dem Google Play Store angenommen. Auch Online Casinos, darunter z. B. das ComeOn! Casino, lassen eine Einzahlung mit der PaySafeCard zu. PayPal wird in der Spielbank jedoch nicht angenommen. Der Zahlungsanbieter Skrill hat hingegen seinen Schwerpunkt beim An- und Verkauf von Kryptowährungen. Mit einem praktischen Feature können die digitalen Münzen so direkt über die Website ersteigert werden.
PayPal wächst immer weiter und soll laut Prognosen bis Ende des Jahres sogar noch die 300-Millionen-Grenze sprengen. Der Zahlungsanbieter breitet sich auch geografisch gesehen immer weiter aus und wird nun als erstes ausländisches Unternehmen seinen Service unter eigener Lizenz in China anbieten.