Sport

Toyota: Die Könige der Langstrecke

  • Ralf Loweg - 17. Juni 2019, 14:12 Uhr

Toyota hat beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans eine ganz besondere Geschichte geschrieben: Bis etwa eine Stunde vor Rennende führte das Fahrzeug mit der Startnummer 7. Der Vorsprung auf das Schwesterauto mit der Startnummer 8 betrug beruhigende zwei Minuten. Doch dann nahm das Drama seinen Lauf.


Toyota hat beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans eine ganz besondere Geschichte geschrieben: Bis etwa eine Stunde vor Rennende führte das Fahrzeug mit der Startnummer 7. Der Vorsprung auf das Schwesterauto mit der Startnummer 8 betrug beruhigende zwei Minuten. Doch dann nahm das Drama seinen Lauf.

Der führende Toyota musste wegen eines Reifenschadens zum Boxenstopp. Eigentlich kein Problem. Doch die Mechaniker wechselten nicht den beschädigten, sondern einen intakten Reifen. Und so musste das Auto noch mal an die Box. Damit war der Sieg futsch, denn der Toyota mit dem ehemaligen Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso raste vorbei und wiederholte den nicht mehr für möglich gehaltenen Vorjahressieg.

So feierte Toyota am Ende einen Doppelsieg, den so schnell niemand vergessen wird. Doch wie kam zu der Verwechslung beim Reifentausch? Wie sich herausstellte, war das Reifenluftdruck-System des Toyota TS050 Hybrid schuld. "Der Sensor hat den falschen Reifen gemeldet", sagt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon. "Und deshalb mussten wir einen weiteren Stopp einlegen, weil wir den kaputten Reifen noch auf dem Auto hatten."

Auf der anderen Seite gab es für Fernando Alonso ein unverhofftes Happyend. Der Spanier verabschiedete sich mit seinem zweiten Le-Mans-Sieg zugleich aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). "Dieses erste WEC-Kapitel war großartig." Ein Lob gibt es für die Mannschaft: "Das Team sehr dominant. Eine großartige und so professionelle Organisation im Hintergrund zu haben, war der Schlüssel zum Erfolg." Was für eine schöne Liebeserklärung an Toyota.

Fernando Alonso geht, aber Toyota Gazoo Racing bleibt: Das Motorsport-Team des japanischen Autobauers wird über das Jahr 2020 hinaus in Langstrecken-WM an den Start gehen. Hintergrund: Ab Herbst 2020 wird eine neue Generation von Rennwagen ihr WEC-Debüt feiert.

Was weiß man schon jetzt über die neuen Boliden? Toyota Gazoo Racing startet in der Saison 2020/21 mit einem Hybrid-betriebenen Prototypen auf Basis des GR Super Sport. Sowohl die Straßen- als auch die Rennversion des Supersportwagens werden in den Technikzentren des Unternehmens in Toyota City, Higashi-Fuji und Köln entworfen und intensiv weiterentwickelt.

Der Name für den neuen Rennwagen soll zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden, heißt es. Die ersten Testfahrten sind laut Toyota vor Beginn der neuen Saison 2020 vorgesehen. Weitere Details zur Straßenversion des GR Super Sport werde man zu gegebener Zeit veröffentlichen, so der Hersteller.

"Ich freue mich, dass Toyota Gazoo Racing das Langstrecken-Engagement auch über das aktuelle Reglement hinaus fortsetzen wird", sagt Shigeki Tomoyama, Präsident der Gazoo Racing Company. Die Japaner hoffen, dass man mit dem neuen Reglement ein neues, goldenes Zeitalter des Langstreckensports einläuten kann.

"Für Toyota Gazoo Racing ist diese neue Ära des Wettbewerbs eine tolle Gelegenheit, unsere Qualitäten nicht nur als Rennteam gegen einige der Besten der Branche, sondern auch als Sportwagenhersteller unter Beweis zu stellen", so Shigeki Tomoyama. Vielleicht schreibt Toyota dann wieder eine so aufregende Geschichte wie beim Doppelsieg 2019. Die Motorsport-Fans rund um den Globus würden sich bestimmt freuen.

Ralf Loweg / mid

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